Von Donnerstag (20.07.2006) bis Sonntag (23.07.) war die Regattabahn "Hazewinkel" in Belgien der Treffpunkt der weltweiten Ruderelite. Unter der Obhut der Ruder-Dachorganisation FISA wurden hier die "World Rowing under 23 Championships" (U23-WM) ausgetragen.
54 Nationen reisten mit 273 Booten und insgesamt 756 Ruderern an um sich in 20 Bootsklassen zu messen.
Mit dabei im Deutschen Nationalteam waren der aus Au am Rhein stammende Franz Gravenhorst (20, Karlsruher Rheinklub Alemannia) und Ingo Voigt (20, RV Neptun Konstanz). Zusammen haben sich die beiden vor vier Wochen durch ihren Sieg bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Essen ihr Ticket für die U23-WM gesichert.
Gemeinsam mit dem Konstanzer Trainer Ralf Kockel verbrachten sie zusammen mit dem Rest der deutschen Nationalmannschaft drei letzte Trainingswochen am Bundesstützpunkt in Ratzeburg um dann anschließend zum Wettkampfort anzureisen.
Die beiden baden-württembergischen Kaderathleten vertraten Deutschland in der Bootsklasse "Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier". Da diese eine der sehr wenigen olympischen Bootsklassen für die "Leichtgewichts-Ruderer" (d.h. Mannschaftsdurchschnittsgeicht max. 70 kg) ist, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu, was sich auch in einer tradtionell sehr hohen Leistungsdichte und einem breiten Meldefeld (20 Nationen) bemerkbar macht: Es traten u.a. Kanada, Tschechien, Spanien, Frankreich, Ungarn, Irland, Honkong, Kenja, Russland und Neuseeland an.
Nachdem Gravenhorst und Voigt sich am Freitag mit einem zweiten Platz im Hoffnungslauf für das Halbfinale qualifizieren konnten, ging es am Samstag nun darum, sich für das "große" Finale (Plätze 1-6) zu qualifizieren. Leider verfehlten die beiden dieses Ziel knapp, so dass sie am Sonntag im "kleinen" Finale mit Slowenien, Österreich, Türkei, Frankreich und Ukraine um Platz 7-12 kämpfen mussten.
Auf den ersten 1500 Metern konnte sich keines der Boote absetzen, so dass das Rennen wieder Mal im Endspurt der 2000m-Distanz entschieden wurde. Hier konnten Gravenhorst/Voigt wieder einmal einen grandiosen Schlussspurt zum Besten geben und konnten sich mit einem knappen Zieleinlauf den zweiten Platz hinter Frankreich und vor Slowenien sichern.
Mit ihrem somit insgesamt 8. Platz konnten sich die beiden durchaus zufrieden geben: "Das letzte Rennen lief genau nach Plan, wir konnten diesmal wirklich zeigen, was wir können", resümiert Gravenhorst, der sich ab sofort wieder "etwas mehr" seinem Elektrotechnik-Studium an der Uni Karlsruhe widmen kann, auch wenn von einer Trainingspause keine Rede sein kann: "Beim Rudern ist die Saison nie vorbei, als nächstes stehen wieder die Kaderüberprüfungen in Dortmund und Leipzig an.".
Auch Gravenhorsts Heimtrainer Axel Schnur ist zuversichtlich, dass diese erste WM-Teilnahme seines "Zöglings" nicht die letzte sein wird: "Die beiden waren und sind in Deutschland momentan in dieser Bootsklasse das Maß der Dinge - mal gespannt, was sich nächste Saison entwickeln wird."
Als Highlight wurde am Abend des Finaltags noch bekannt, dass die deutsche Delegation zu zahlreichen Medaillen auch noch die Gesamtwertung der Nationen gewann.
Links:
Foto von Ralf Kockel:
Franz Gravenhorst (links) und Ingo Voigt erruderten den 8.Platz bei der U23-WM in Belgien. |
Fotos von Josef Gravenhorst: