DHM IN SALZGITTER 07.-08.07.2007 

Wettkampfgemeinschaft Karlsruhe dominiert Deutsche Hochschulmeisterschaften am 7./8. Juli in Salzgitter

Bericht von Martin Heidenbluth - Die Mannschaft der Karlsruher Studenten (der Universität Karlsruhe, sowie zwei der Hochschule Karlsruhe und erstmalig einem Studenten der Berufsakademie) reiste mit dem im letzten Jahr gewonnenen Wanderpokal für die Gesamtwertung im Gepäck an die Regattastrecke am Salzgittersee. Dieser Pokal wurde im letzten Jahr gewonnen und sollte nun verteidigt werden. Dazu trat die Wettkampfgemeinschaft (WG) in 17 der insgesamt 24 Rennen an und konnte somit bereits einen internen Rekord verbuchen. Im ersten Rennen, dem Männerdoppelzweier, offen ausgeschrieben (d.h. Renngemeinschaften verschiedener Hochschulen sind zugelassen), konnte Franz Gravenhorst zusammen mit Christoph Thiem der TH Darmstadt mit dem Erringen der Bronzemedaille (bei 9 Booten) für einen gelungenen Auftakt sorgen. Im Leichtgewichtsmännereiner musste sich Franz Gravenhorst nur seinem Doppelzweierpartner geschlagen geben und wurde damit 2. (von 8). Julia Johannsmeier konnte im Leichtgewichtsfraueneiner den 5. Platz (von 9) belegen. Das erste Highlight des ersten Renntages war die Königsklasse der Skuller, der Männerdoppelvierer ohne Steuermann. Hier gelang es den beiden Gravenhorst-Brüdern Josef (FH) und Franz zusammen mit Jan Ruppelt und Martin Biesgen nur eineinhalb Bootslängen hinter den amtierenden Vize-Hochschuleuropameistern aus Kassel die verbleibenden 3 Gegner deutlich zu distanzieren. Im Frauendoppelvierer gelang es der WG Karlsruhe nach einem kapitalen Krebs, nur den 6. Platz von 8 zu belegen. Der absolute Jahreshöhepunkt für die Rennruderriege der Uni Karlsruhe kam als nächstes: der Hochschulort-Männerachter – hier starten die Universitätsstädte gegeneinander. Verstärkt durch den BA-Studenten Johannes Knaub, ruderten Rolf Schön, Florian Harnacke, Jakob Rager, Christian Baumann, Christoph Karst, Ulrich Geilmann und Max Detmer ein bravouröses Rennen, indem sie sich 700 m lang die Spitze mit dem Hamburger Boot teilten und dem restlichen Feld deutlich davonfuhren. Erst im Endspurt mussten sie sich schließlich mit einer dreiviertel Bootslänge dem Hamburger Achter geschlagen geben. Der Heidelberger Achter belegte mehr als zwei Längen hinter Karlsruhe den dritten Platz von 8 gemeldeten Booten. Für das letzte Rennen des ersten Regattatages, den Frauenachter, hatten sich die Karlsruher Frauen (Nicole Ziegler, Claire Kutzner, Imke Ludwig, Steuerfrau Ulrike Schwarz) als Verstärkung Studentinnen der FH Biberach, der TH Darmstadt und TU Braunschweig ins Boot geholt. Über den Vorlauf fürs Finale qualifiziert, wurden sie dort nach 800 geruderten Metern (von 1000) beim Überholen des Heidelberger Achters derart von diesen behindert, dass Heidelberg disqualifiziert wurde und das Rennen erneut gestartet werden musste. In der Wiederholung gelang dem Karlsruher Boot ein hervorragender 2. Platz (von 7). An diesem Regattatag fanden auch die Anfängerrennen statt, in denen nur Ruderer startberechtigt sind, die zum ersten Mal an einer Regatta teilnehmen. Hier startete ein Männer-Gig-Doppelvierer der Uni Karlsruhe. Nach einem technischen Defekt im Hoffnungslauf blieb nur das B-Finale, in dem die Studenten sich nur einem Boot geschlagen geben mussten und somit Rang 8 von 16 Booten errangen.

Am zweiten Regattatag startete Franz Gravenhorst zusammen mit Ulrich Geilmann im Leichtgewichts-Hochschulortdoppelzweier. Es gelang ihnen, über die 1000 Meter einen souveränen Vorsprung von mehreren Längen vor den restlichen vier Booten herauszurudern und sich durch den Gewinn der Goldmedaille (der ersten für Karlsruher an diesem Wochenende) für die Hochschuleuropameisterschaft (EUC) zu qualifizieren. Ebenfalls um die Qualifikation für die EUC ging es für Karlsruhe im Männervierer ohne Steuermann. Dem Leichtgewichtsvierer (Durchschnittsgewicht 70 kg) mit Martin Heidenbluth, Rolf Schön, Jan Ruppelt und Schlagmann Florian Harnacke gelang es leider nicht, sich fürs Finale zu qualifizieren. Ihre schwereren Achterbootskameraden Jakob Rager, Christoph Karst, Christian Baumann und Max Detmer waren erfolgreicher: Im Finale gelang ihnen wie im Achter ein spannendes Bord-an-Bord-Rennen mit den Hamburgern (amtierende Hochschuleuropameister). Dies bedeutete dennoch die Teilnahme an der EUC, wie vor zwei Jahren, da die Hamburger Mannschaft bereits im Achter und im Zweier qualifiziert waren. Für den schweren Hochschulort-Doppelzweier hatten sich die beiden Studenten der FH Karlsruhe, Josef Gravenhorst und Michael Phillips, sehr gut vorbereitet. Die erhoffte EUC-Qualifikation (wie 2005) gelang jedoch leider nicht, da das Boot aus Dresden als einziges von 9 bis zuletzt erfolgreich gegenhalten konnte. Im Frauendoppelzweier schafften es Claire Kutzner und Julia Johannsmeier bis ins Finale und belegten schließlich den sechsten Rang von elf Booten. Zusammen mit Nicole Ziegler und Imke Ludwig wurden sie später im Frauenvierer ohne Steuerfrau vierte (von 5 gemeldeten Booten). Die beiden letztgenannten Studentinnen saßen auch im Mixed-Achter (4 Frauen, 4 Männer), verstärkt durch Schlagmann Johannes Knaub (BA Karlsruhe), Martin Heidenbluth und Martin Biesgen (Uni Karlsruhe), sowie die für die TH Darmstadt startende Karlsruherin Sybille Roller, einer Ruderin der Uni Dresden und einem Ruderer der Uni Bremen. Diese Mannschaft lieferte, obwohl kurzfristig zusammengesetzt, ein überraschend starkes Rennen, in dem es ihr schließlich gelang, die bis dahin führende Uni Tübingen auf den letzten Metern zu schlagen und somit Deutscher Hochschulmeister zu werden. Nach diesem vorläufigen Höhepunkt des zweiten Regattatages folgte der absolute: Der offene Männer-Achter. Vier der sechs Boote waren aus den stärksten Ruderern verschiedener Universitäten gemischt, nur Mannheim und Karlsruhe stellten reine Hochschulort-Boote. Und einem dieser Boote gelang es zu beweisen, dass eine gut eingefahrene Mannschaft eben doch besser ist als ein Sammelsurium individuell starker Ruderer: Es war das Karlsruher Boot, das bereits direkt nach dem Start führte. Mit dem ersten Druck-Zwischenspurt nach nur 350 Metern gelang es ihnen dann, Wasser zwischen sich und die anderen Boote zu bringen und so ging es weiter. Mit über zwei Längen Vorsprung vor den Zweitplatzierten gingen die Karlsruher Ruderer schließlich über die Ziellinie der 1000 Meter Strecke, und hatten nun noch eine Goldmedaille gewonnen. Der Jubel nach der Zieldurchfahrt wiederholte sich bei der abschließenden Siegerehrung; und er wurde noch lauter, als schließlich das Ergebnis der Punktewertung bekannt gegeben wurde: Die Karlsruher hatten es geschafft, und sogar sehr deutlich. Sie durften den mitgebrachten Wanderpokal wieder mit nach Hause nehmen, um ihn im Sportinstitut der Universität an seinem gewohnten Platz wieder aufzustellen.

Insgesamt war es ein tolles und erfolgreiches Wochenende für alle Beteiligten. Für die sechs Karlsruher Ruderer, die sich für die Europäischen Hochschulmeisterschaften qualifiziert haben, heißt es jetzt, sich konzentriert auf die doppelte Renndistanz von 2000 Metern vorzubereiten, bevor es Anfang September auf der Olympiastrecke von 1992 in Banyoles wieder um Medaillen geht.

Ergebnisse (von www.adh.de): Samstag Sonntag

Bilder von Janina Kaiser:

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