Mein erstes Mal...
...im Ruderboot ist noch gar nicht so lange her. Trotzdem durfte ich
mich nun in den erlesenen Kreis der Wanderfahrer einreihen. Aber mal
ganz von vorne:
Nachdem Wolfdietrich und einige andere schon seit einigen Wochen mit
der Vorbereitung verbracht haben, stürzten sich 20 Wagemutige am 3.
Oktober in die Wellen des Rheins. Los ging es von unserem Steg aus Richtung
Mannheimer RG Rheinau. Und somit begann eine Reise voller Abenteuer
für mich. Es war immerhin mein erstes Mal auf einer Wanderfahrt, mein
erstes Mal länger als 14km rudern und mein erstes Mal auf dem Rhein.
Dabei war der Anfang völlig unspektakulär. Nach dem Hafen als
gewohntes Terrain änderte sich mit dem Rhein nicht viel,
spiegelglattes Wasser, kein Schiffsverkehr und somit ruhige Fahrt in
der Moder. Also ideal um sich in der fremden Umgebung umzusehen. Der
erste Berufsschiffer ließ mein Herz etwas schneller schlagen.
Irgendwie ist man doch klein und ein Opfer der Wellen. Dann hatte ich
aber begriffen, dass die Moder zwar kräftig schaukelt, aber mehr auch
nicht. Nachdem wir im Boot mit den wenigsten PS saßen, was wohl an
unserem 2-Mann-Antrieb und an mir als Fast-Anfänger lag, holten wir
einige der enteilten Boote wieder ein. Um dann zu beobachten, wie eine
Welle das Boot Goldgrund mangels Heckabdeckung füllte und die Besatzung
zum Schwimmen zwang. Dank der Hilfe aus anderen Booten, welche
teilweise in Form von trockener Kleidung erbracht wurde überstanden
Boot und Mannschaft die Situation unbeschadet. Somit konnte die Fahrt
nach einer Zwangspause weiter gehen.
Der aufregendste Teil war nun zwar hinter uns,
aber das nächste „mein erstes Mal" stand an. Die Position im Boot
wechseln und steuern standen auf dem Programm, sind aber kaum der Rede
wert.
Irgendwann haben wir es dann nach Speyer geschafft und uns die
wohlverdiente Mittagspause gegönnt. Die Stärkung und Erholung war
allen willkommen, wobei der Spaß in der Gruppe nicht zu kurz kam. Zum
Cooldown ruderten wir noch die verbliebenen 16km nach Mannheim und die
59km Tagesstrecke waren geschafft. Die anstehende Riggerparty reihte
sich ebenfalls in die lange Liste der ersten Male ein und nach dem 2.
Teil in Karlsruhe neigte sich ein langer, anstrengender, aber
unglaublich schöner Tag dem Ende entgegen. Aus dem Grunde möchte ich
mich (und wahrscheinlich auch im Namen aller Teilnehmer) bei allen
Bedanken, die diesen Tag ermöglicht haben; allen voran wd als
Cheforganisator, aber auch den Obmännern und –frauen und dem
Fahrdienst!
Abschließend kann ich eigentlich nur sagen, dass mich noch einige
erste Male in der Zukunft erwarten. Das erste Mal im Rheinwasser baden
hebe ich mir aber hoffentlich noch ein wenig auf. Und ich bin mir
sicher, dass es für mich auch noch ein zweites Mal geben wird; und
damit meine ich eine Wanderfahrt. (Ulrich Schäfer)
Bilder von Janina Kaiser: