WANDERFAHRT AUF DER LAHN 09.-12.05.2008 

Die Lahn ist ein schöner Fluss. Die meisten von uns hatten sie noch nie vom Ruderboot aus gesehen. So beschlossen wir, Pfingsten auf die Lahn zu gehen. Karin, Nele und Benedikt waren die Vorreiter, brachten Grill, Kohle und Gepäck zum Campingplatz in Diez, um auf den Rest zu warten. Sie warteten ohne Fleisch und Zelte. Sie warteten und ließen sich von Dauercampern milde belächeln, bis es dunkel war. Endlich kamen die Anderen: Sabine, Wolfdietrich, Andreas, Markus, David, Jochen und Christian. Zehn Mann komplett, das Grillen konnte beginnen. Die Fahrt ging von Diez (Freitag auf Samstag) über Obernhof (Samstag bis Sonntag) bis Lahnstein (Sonntag auf Montag): Zwei schöne Gigboote, für vier Mann zum Skullen und einen am Steuer fuhren 55 Kilometer bei schönstem Sonnenschein die sanft fließende Lahn abwärts, nur unterbrochen von den unzähligen Schleusen. Die einzigen auf dem Wasser waren wir nicht. Horden von Paddlern belegten linkes Ufer, rechtes Ufer und die Mitte, mittendrin auch das eine oder andere Motorboot. Am Rand Jogger, Radfahrer, Angler und Tiere – furchtlos guckende Füchse, Desinteresse heuchelnde Reiher, brav in Reihe paddelnde Entenküken und ägyptisch stolz schwimmende Nattern. Und ein Schwan stürzte sich todesmutig zwischen unsere Skulls. Letztere haben es überlebt, ersterer machte sich demütig davon, nachdem er unsanfte Bekanntschaft mit dem Blatt der sonst ganz friedlichen Sabine gemacht hatte. Übernachtet haben wir in Zelten – mehr als genug Zelte, aber Platz braucht der Mensch, und so hat sogar Nele alles klaglos überstanden. Erstaunlich, dass wir das ganze Gepäck in die zwei Boote quetschen konnten. Umtragen mussten wir zum Glück nicht. Die Campingplätze an der Lahn sind sehr schön. Vor allem für Dauercamper mit Motorbooten. Für Ruderer gibt’s leider nur steinige Ufer zum Ausheben – und unverständliches Kopfschütteln der in ihrer Gewohnheit gestörten Dauergäste. Den letzten geplanten Campingplatz in Wolfsmühle haben wir mangels Anlegestelle gleich ganz ausgelassen und sind die paar wunderschönen Kilometer bis zum RG Lahnstein gefahren, wo wir auch ganz spontan übernachten konnten. So blieb uns der letzte Tag für einen Besuch der Burg Lahneck – allein der Ausblick auf Lahntal und Rheintal ist den Aufstieg (ok, die Auffahrt) wert. Und ohne jeden Zweifel ist die Lahn eine Ruderwanderfahrt wert, das nächstes Mal nehmen wir das obere Lahntal. Christian Preusse

Bilder von Jochen Trüb:


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