TAGESFAHRT NACH MANNHEIM 03.10.2008 

„Ob das gut geht?“ mit dieser Frage beäugten einige Skeptiker den grauen, wolkenverhangenen Himmel über dem Rheinhafen frühmorgens am Tag der deutschen Einheit. Ein Wetter wie gemacht zum Abhängen - bestes Kuschelwetter. Aber zum Rudern? Im Gegensatz dazu die heiteren Optimisten, die taufrisch, wetterfest und guter Dinge kurz nach 8 zur diesjährigen Wanderfahrt angetreten waren. Wer würde Recht behalten?

Allen gemeinsam war die Vorfreude auf einen Tag Rudervergnügen, rheinabwärts bis zum Rheinauhafen Mannheim, schlappe 60 km - pardon 59, um ganz genau zu sein. Am Start: 4 Boote und der harte Kern des Ruderklubs mit reiferen Jahrgängen, mutigen Neulingen, mit den Jungen Erwachsenen und solchen, die nie so ganz erwachsen werden. Gemessen an der Gesamtlänge des Rheins von 1324 km sind 60 km eine überschaubare Distanz. Für keinen zu schwer, zu lang oder nicht zu schaffen. Kein Wettrennen, eine Wanderfahrt. Dabei sein war das Motto, der Weg das Ziel.

Das war genau die richtige Einstellung, um die herrliche Herbstatmosphäre und Landschaft entlang des Flusses zu genießen. Natur pur mit Kieselstränden und Graureihern, mit Stockenten und Blassgänsen. Die Rheinauen nebst Pappelwäldern und malerischen Seitenarmen - eine Idylle und ein Stück Deutschland von seiner schönsten Seite. Wer das noch nicht kannte, der konnte nur noch staunen.

Wer allerdings glaubte, am 3. Oktober den Rhein für sich allein zu haben oder ihn höchstenfalls mit ein paar einsamen Anglern zu teilen, der hatte sich getäuscht, herrschte doch zu Anfang ein Betrieb auf dem Wasser als wäre eine Versorgungsnot im Anzug. Der Rhein ist eben eine Wasserstraße und nur nebenbei ein Freizeitgewässer. Man fragte sich trotzdem, was so viel Großschifffahrt am Feiertag um diese Uhrzeit hier machte. Aber trotz Wellen und Strömungen kein einziger R(h)einfall, jedes Ausweichmanöver ein souveräner Akt der Steuermänner und –frauen, die mit frischem Wind und roten Näschen im Gesicht bravourös den Kurs hielten.

Mit jedem Kilometer ruderten wir den düsteren Wolken und dem dunklen Himmel über Karlsruhe weiter davon, der Sonne und dem Mittagsstopp in Speyer entgegen. Kaum tauchten die ersten Turmspitzen des Speyerer Doms auf, meldeten sich elementare Bedürfnisse wie knurrende Mägen und leere Energiedepots. Was für ein Segen, dass die RGS Gaststätte ihren Speiseplan scheinbar auf kalorienbedürftige Ruderer abgestimmt hat und gute italienische Küche mit Portionen für Schwerstarbeiter servierte. Aber auch hier wurde keine Schwäche gezeigt. Schließlich garantieren leere Teller eine lachende Sonne – das wissen doch alle und haben sich tapfer daran gehalten.

Die Weiterfahrt bei milder Sonne durch herbstliche Farben war ein Naturerlebnis wie aus dem Bilderbuch und auf flachem, ruhigen Gewässer schmolzen die km wie von selbst.

Dank perfekter Organisation erreichten wir mit den ersten Regentropfen den Rheinauhafen. Wie hat WD das bloß wieder hinbekommen? Und ob der Abschluss bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde bei der MRG Rheinau wirklich ein reiner Zufall war? Wer weiß.

Am Ende des deutschen Einheitstages stand jedenfalls einheitlich fest: es ging nicht nur gut sondern sehr gut und die nächste Wanderfahrt kommt bestimmt. Heidi Schweickert


Bilder von Jochen Trüb:


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