Marathon? War das nicht die Geschichte mit dem griechischen Läufer, der es gerade noch ins Ziel schafft? Bis zum 9.
Oktober 2008 war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass ein 42-Kilometerlauf nichts für mich ist. Aber dann suchte
Christian noch dringend jemand für den Rheinmarathon und nachdem da ja „nur“ gerudert wird und es rheinabwärts geht,
ließ ich mich überreden. Für alle im Boot war es das erste mal: Jochen, Christian, Pascal und ich, nicht zu vergessen
unsere Steuerfrau Eva, ohne deren beherztes Steuern wir vielleicht gar nie ins Ziel gefunden hätten ... oder zumindest
erst sehr viel später. Nach diversen Staus sind wir am 8. Oktober abends in Leverkusen angekommen. Unser Boot war zum Glück schon da, und so konnten wir aufriggern und dann Richtung Benrath (bei Düsseldorf) aufbrechen, wo uns im Ruderclub - pardon: in der "Ruder-Gesellschaft" - eine gehörige Portion Spaghetti und viele freundliche Ruderer/innen erwarteten. Nach einem kleinen Spaziergang durch den nächtlichen Schlosspark (für alle Teilnehmer sollten in Zukunft 'Carl Theodor', 'Schloss Benrath', 'Nicolas de Pigage' und 'Schwetzingen' keine Fremdwörter mehr sein) legten wir uns schlafen. Dank Eva durften wir in der heimeligen Kegelbahn übernachten und dank Eva bzw. ihren Eltern bekamen wir am nächsten Morgen ein fürstliches Frühstück - passend zum Schlosspark und sehr zum Neid der in irgendwelchen anderen Räumen campierenden Kollegen. Mit einer großzügigen Kaffeespende beruhigten wir unser schlechtes Gewissen und machten uns auf zum Start: Zurück in Leverkusen versorgten wir unser Boot mit dem notwendigen Wellenschutz und warteten dann geduldig (das Wetter wurde nach anfänglichem Zögern immer besser) auf unser Startfenster. Das WD-Boot startete schon relativ früh und bei 113 Booten und der damit verbundenen Massenabfertigung wurden wir dann doch irgendwann ungeduldig - eine gute Motivation, "det janze" hinter sich zu bringen. Nach dem Passieren der Startlinie ging es dann zügig los und wir mussten feststellen, dass außer den Ruderbooten ganz schön viel Schiffe unterwegs waren. Nachdem wir ein paar Boote überholt hatten, machte uns zunächst ein Boot der Mannheimer Amicitia mächtig zu schaffen. Irgendwann hatten wir die dann doch so weit erschöpft, demoralisiert oder durch Evas wilde Steuermanöver irritiert, dass sie irgendwann irgendwo im Rheindunst verschwanden. Anders verhielt es sich mit einem Boot namens "Spiegelei", dem wir des originellen Namens wegens freiwillig den Vortritt ließen ... Von 113 Booten kamen wir als 47. Boot mit 2 Stunden und 27 Minuten ins Ziel. Dafür, dass Jochen halbkrank war, Pascal irgendwann schwarz vor den Augen wurde, ich nur einen Tag zur mentalen Vorbereitung hatte und Eva ständig durch romantische Erinnerungen abgelenkt wurde ("da sind wir früher spazieren gegangen", etc.) eigentlich ganz gut: Das 113. Boot hat gut eine Stunde länger gebraucht als wir, nämlich 3 Stunden und 29 Minuten. Allerdings gibt es natürlich auch WDs Boot als leuchtendes Vorbild: 6. Platz der Gesamtwertung mit 2 Stunden und 15 Minuten. Da gibt es für 2009 also noch gehörig Entwicklungspotential! Fazit: alles super organisiert (danke WD für die Idee, die Logistik und das Leuchten als Vorbild; danke Christian fürs Fahren und die Wellenschutztechnik; danke Jochen für die unfreiwillige Gewichtsreduzierung im Vorfeld und für die nicht mitgebrachte Lenzpumpe :-); danke Pascal fürs Durchhalten und für die Besichtigungstour zu dem sicher schönsten Gasthof "irgendwo bei Bad Honnef", danke Eva fürs Facility-Management, das Steuern in Fahrrinnen, etc.), super Wetter, super Strecke (Naturkitsch, aber auch handfeste Industrieanlagen, große Brücken und ganz viele DLRG- Stützpunkte), super Team (schade, Valentin! Nächstes Jahr fahren wir im Fünfer +). Ausblick: Wenn wir dieses Jahr gewonnen hätten bräuchten wir 2009 nicht mehr teilnehmen, aber so ... Andreas Förderer
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Bilder von www.rcgermania.de sowie von Sebastian Frohn (Mainz):
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