Am ersten Februarwochenende sind wir losgezogen, eine direkt unterhalb des leicht nebelverhangenen Feldbergs in einem
verschneiten Tal gelegene Hütte des Freiburger Skiclubs in Beschlag zu nehmen, die als Start- und Zielpunkt einer
ausgedehnten Schneeschuhwanderung am Samstag dienen sollte. Die Planung war überwältigend: individualisierter
Personentransport mit Vor- und Nachhut, Einkauf beim Erzeuger und örtlichen Einzelhandel, Miete der Schneeschuhe,
ausreichend Bier vom Fass (das durch die Vorhut mit unglaublichem körperlichen Einsatz zur Hütte geschafft wurde),
schneereiches Wetter,... eigentlich an alles gedacht und trotzdem kam alles anders. Ein Auto kaputt, mangelnder
Handyempfang und verschiedene Verirrungen im Schnee machten den Anfang spannend und voll der Abenteuer, bis
schließlich die Hütte doch noch mit Sack und Pack erreicht war. Die Temperatur im Haus dürfte zum Zeitpunkt unseres Eintreffens nahe dem Gefrierpunkt gelegen haben - aber sogleich wurden die Öfen im Schlaftrakt, der Küche und der guten Stube angefeuert. In der Küche wuselte es schon bald vor fleißiger Helfer, jeder Handgriff saß perfekt, Spätzle wurden handgepresst, Salat geputzt, der Duft von Kässpätzle legte sich in die Luft. Und so saßen wir am Ende vom Tag freudig, im Schein der stoffbespannten Hängeleuchten und schlugen uns die hungrigen Mägen voll. Das will bei Ruderern ja was heißen. Und die für 30 Alemannen handgepressten Spätzle ließen nichts zu wünschen übrig. Auch sollen leckere Getränke gereicht worden sein. Und irgendwann folgte der Bezug der Schlafzellen - vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber weit entfernt von japanischen Verhältnissen. Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht in unseren Schlafzellen und einem Frühstück, das nichts zu wünschen übrig ließ (sogar ausreichend Nuss-Nougat-Creme war vorhanden) starteten wir am Samstag Morgen gut ausgerüstet zu unserer Schneewanderung. Aber vorher bereiteten die drei Kaiser Sisters schon mal die Schwarzwälder Kirschtorten für den Nachmittagskaffee vor (kein Witz, selbstgebacken, zwei Stück an der Zahl!). Den ersten Teil der Wanderung konnten wir noch ohne Schneeschuhe zurücklegen. Schon bald legten wir unsere erste (frühe) Mittagsrast in einer Hütte ein, wo wir uns mit Gulaschsuppe oder Apfelstrudel stärkten. Doch schon bald sollte es weitergehen, schließlich wollten einige den Gipfel des Feldbergs ersteigen. Zuvor umrundeten wir den zugefrorenen Feldsee, um dann nach einer Waldpassage den Aufstieg gen Gipfel in Angriff zu nehmen. Diese Anstrengung wurde oben dann auch sofort belohnt - zwar nicht mit einer tollen Aussicht, aber mit dem Gefühl es geschafft zu haben und einer Portion heißen Tees mit Schuss. So gestärkt konnte dann sogleich der Abstieg folgen. Abstieg wohin ? Weißer Nebel, weißer Schnee ohweh, ohweh. Durch ein wenig technische Unterstützung haben wir doch noch den Weg, durch herrlich unberührten Tiefschnee, Richtung Hütte gefunden (siehe Link unten). Überraschender weise hat die zweite Gruppe, die sich den Aufstieg durch einen Umweg ersparen wollte genauso lange gebraucht. Danach kam der Kampf um die erste Dusche. Leider wurde das Wasser immer recht schnell kalt, so dass der dritte in der Reihe schon eiskaltes Wasser hatte. Dies machte der Stimmung aber keinen Abbruch und es wurde immer wieder in Etappen geduscht bis zum Abend. Nach der Wanderung gab es dann Nachmittags noch Kaffee und reichlich leckeren Kuchen incl. "selbstgemachter" Schwarzwälder Kirschtorte. Von einem kulinarischen Höhepunkt hangelten wir uns zum nächsten, was wir uns nach der Wanderung auch verdient hatten! Fleißige Helfer bereiteten das Abendessen zu: Ratatouille - in zwei Schärfestufen (scharf und ganz scharf ;-)). Als am Abend dann noch eine leckere Feuerzangenbowle gekonnt zubereitet wurde, war der winterliche Hüttenzauber auf dem Höhepunkt und allen Wanderern wurde es innerlich angenehm warm. Nach einem langen Abend mit Gruppen-"Therapy", Wege zum inneren Frieden, weiteren lustigen Gesellschafts- und Kartenspielen und gesungenen Volksliedern mit Gitarrenbegleitung, ging es dann in den wohlverdienten Schlaf. Während die einen noch tief schlummerten, schnappten sich die hart gesottenen ein paar Schneeschuhe und starteten zum Morgenspaziergang. Der Rest machte es sich mit Kaffeetasse im Frühstücksraum gemütlich oder lungerte noch ein wenig in den Betten herum. Während die Langschläfer noch einen Kaffee tranken, war ein Teil der Truppe schon wieder am zusammenpacken. Die Zimmer mussten geräumt, gekehrt und gewischt werden. Ebenso die Bäder und Toiletten. In der Küche wurde soweit schon der Abwasch gemacht und die Lebensmittel sortiert. Nichts wurde weggeschmissen, so dass übrig gebliebene Kässpätzle und Ratatouille zu einem vorgezogenen Mittagessen noch aufgewärmt wurden. Nach einem fantastischen aber anstrengenden Wochenende brachen wir schließlich auf in Richtung Heimat und wir waren uns sicher: Feldberg! Wir kommen wieder! Die Teilnehmer
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Bilder von Frank, Eva, Jochen, Valentin und Matthias: