30.07.2010 BUDAPEST-BAJA 

Die Weinkönigin lacht 
 
Kaum waren die zwei KRA-Mannschaften zum Marathon von Budapest nach Baja angemeldet, erschien auf der Veranstalter-homepage in großen Lettern eine Meldung, wonach Simone zur Weinkönigin der Veranstaltung gekürt werden würde – sicher eine ausgezeichnete Wahl. 
Pál, einmal mehr als Ruderer, Dolmetscher und Organisator dabei, erklärt, daß es aus Anlaß der Meldung des hundertsten Teilnehmers ein Weinpräsent geben würde – oder gar einen kleinen Weinberg – oder sie würde Namenspatronin einer neuen Rebsorte?  
 
Aber auch andere Fragen waren durchaus spannend: Wie klappt es mit der Unterbringung im Paddelklub zwar nahe dem Start gelegen, aber von einem eingezäunten Hochsicherheits-Sportpark umgeben? Haben wir uns ausreichend und richtig vorbereitet? 165 Kilometer Donau – fast die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung Ungarns – gilt es schließlich wettkampfmäßig zurückzulegen.  
Während sich die Mix-Mannschaft mit Simone und Martin sowie Sabine Vogt aus Wiesbaden (wo wir doch auch selbst einige Sabinen hätten....) überwiegend mit der Streckenlänge, Hände- und Rollsitzpräparation befaßte, galt das Hauptaugenmerk der Männer-Crew dem Gegner aus München. Die drei Bundesliga-Ruderer waren schon echte Modellathleten. Falls sie in der Lage sein sollten, Ihre Kräfte auch auf der Strecke, mehr als dem dreihundertfachen ihrer üblichen Distanz, einzuteilen, könnte es spannend werden. 
 
Schon im Morgengrauen, das an einem so schönen Sommermorgen in dieser reizvollen Umgebung diesen Namen nicht verdient hätte, gingen Skiffs, Doppelzweier, eben die Kielboote und Vierer jeglicher Spielart auf die Strecke. Mit insgesamt 35 Booten ein recht respektables Feld, das sich südwärts bewegte. 
Unsere Männer-Mannschaft konnte sich zwar etwa ab Kilometer 10 in Führung bringen, aber nie weit genug von den Gegnern vom Starnberger See und auch des Külker Ruderklubs absetzen. So kam es wie befürchtet, daß wir nach etwa zwei Dritteln der Distanz doch die jugendlichen Helden vorbei lassen mußten. Bedauerlich, denn so richtig überzeugend fuhren sie dann auch nicht davon. 
 
An Wasserstand und damit Strömung gab es in diesem Jahr etwas mehr als üblich, dafür hielt sich die Temperatur deutlich zurück. Beides sorgte für ziemlich schnelle Zeiten: Die Sieger im Renn-Doppelzweier und Gesamtsschnellsten blieben sehr deutlich unter 10 Stunden.  
 
Für die Männer blieb es bei Silber, die Mixedschaft, die mühelos auch Männer-Mannschaften hinter sich lassen konnte, gab es gleich Gold zum Einstand. Und für die Weinkönigin –leider ohne adäquates Diadem- eine Flasche Rotwein zusätzlich zur großen Sponsor-Überaschungstüte mit den allseits beliebten Nützlichkeiten. 
Daß der Wein sehr lecker war, konnte die gesamte KRA-Truppe zusammen mit unserem unermüdlichen Istvan beim abschließenden Fischsuppe-Essen feststellen. Schon als Jugendliche sind Istvan und Pál zusammen in Budapest gerudert – und ohne ihn wäre die Organisation für uns gar nicht durchführbar. Ein einfaches Dankeschön kann da gar nicht ausreichen!... 
Und Baja ohne Fischsuppe geht auch nicht. Das ist eine Art lokales Nationalereignis – auch nicht ohne Grund. 
So hätte der Abend sehr harmonisch und gemütlich ausklingen können, aber in dieser Hinsicht hat der Veranstalter gerade für uns, die wir ja noch eine mehr als zwölfstündige Heimfahrt vor uns hatten, eine besondere Folter ausgedacht: 
Discomusik bis in den späten Morgen volles Rohr direkt aufs Zelt. So sind wir wenigstens pünklich um 4:00 aus dem Schlafsack gekommen, konnten Istvan wieder in Budapest und Simone zur weiteren Urlaubsgestaltung in St. Pölten am Bahnhof abgeben. Und es blieb noch Zeit für eine Mikro-Geburtstagsfeier für Martin. 
 
Richtig früh in Karlsruhe waren wir trotzdem nicht, denn wir durften lernen, daß moderne Autos nicht unbedingt mit Reserverädern ausgestattet sind. Gerade Sonntags abends eine echte Herausforderung. 
 
Aber waren wir nicht angetreten, mit unseren Herausforderungen zu wachsen? Genau – haben wir alles in allem doch ganz gut hingekriegt. 
 
Ergebnis und Anleitung für Neu-Mitmacher am 29.7.2011 unter www.bpbajaregatta.com. 
Wolfdietrich Jacobs




Bilder von bpbajaregatta.com:


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Bilder von Thomas Karcher:

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