Hauptbahnhof Karlsruhe 18.09.2011 9.30 Uhr Wir, Julius, Nils, Jasper, Yann und Merlin trafen uns mit unserem Betreuer Martin, um gemeinsam den Zug in Richtung Berlin zu nehmen. Ca. acht Wochen zuvor hatten wir uns bei den Landesmeisterschaften in Baden Württemberg für das Bundesfinale in Berlin qualifiziert und waren nun kurz davor, die sechsstündige Fahrt zum Hauptbahnhof Berlin anzutreten. Nachdem wir in den Zug gestiegen waren und durch fünf Wägen hin und her gelaufen waren, fanden wir schließlich unser Abteil, oder besser gesagt, unsere Abteile. Denn unsere Mannschaft wurde auf zwei Abteile aufgeteilt. Der Zug war gefüllt mit Sportlern aus ganz Baden Württemberg, die sich in allen möglichen Sportarten wie Fußball, Golf, Tennis, Leichtathletik und anderen für das Bundesfinale qualifiziert hatten. Am Berliner Hauptbahnhof angekommen, suchten wir den Jugend trainiert für Olympia-stand auf, an dem wir unsere Teilnehmerpässe erhielten, mit denen wir, dank der Deutschen Bahn, kostenlos durch ganz Berlin fahren konnten. Nach einer etwas hektischen Fahrt zu unserer Jugendherberge, bezogen wir erst einmal unsere Zimmer. Etwa eine Stunde später, holte unser Trainer uns ab um gemeinsam mit uns zum Brandenburger Tor zu fahren, was sich aufgrund des anfangs etwas verwirrendem Bahnsystem als nicht ganz so einfach erwies. Trotzdem erreichten wir das Brandenburger Tor nach fünf Mal umsteigen kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Da wir gerade in der Nähe waren, besichtigten wir auch das Holocaust-Denkmal, dass nicht weit vom Brandenburger Tor entfernt war. Am nächsten Morgen, der früher begann, als wir gehofft hatten, fuhren wir, nach einem mehr oder weniger kurzen Frühstück, zur Regattastrecke in Grünau, um dort unser Boot zu riggern, die Konkurrenz zu betrachten und uns mit einem kurzen Training mit der Strecke vertraut zu machen. Nach etwa zwei bis drei Stunden an der Regattastrecke fuhren wir zurück zur Jugendherberge, um zu Duschen, uns umzuziehen und uns fertig zu machen, für unseren Ausflug zum Fernsehturm am Alexanderplatz. Da das Wetter schön war und kaum Wolken am Himmel waren, hatte man von der 360°-Kuppel des Fernsehturms einen wunderbaren Blick über ganz Berlin, den wir nicht alleine genossen, denn die Kuppel war gefüllt mit Leuten. Einige Zeit später saßen wir wieder in der Jugendherberge und aßen zu Abend. Doch unser Tag war noch nicht zu Ende. Als Abschluss gab es noch einen kleinen Trip zum Reichstag und zum Bundestag, über den uns Julius, dank seiner historischen Kenntnisse, viel erzählen konnte. Nachdem wir nun zwei Tage gehabt hatten, um uns ein wenig in Berlin umzusehen, die Regattastrecke kennen zu lernen und es uns ein bisschen gut gehen zu lassen, begann am nächsten Tag nun der ernste Teil unserer Reise, denn um 10.15 Uhr startete der Vorlauf der Jungen Doppelvierer in den Jahrgängen 1994-1996. Nachdem wir anfangs gut mithalten konnten, zwei Boote nach etwa 500 Metern jedoch weit vorne lagen, ließen wir uns, um Kraft für den Hoffnungslauf zu sparen zurückfallen und belegten das Rennen am Ende als fünftes von sechs Booten. Nach einer Portion Dosenravioli, die wir mit einem Campinggaskocher den Nils mitgebracht hatte erhitzten, stand uns um 14.10 Uhr auch schon der Hoffnungslauf bevor, den wir leider nur mit dem vierten Platz abschlossen und das A-Finale somit leider verpassten. Trotzdem waren wir zufrieden mit unserer Leistung, denn als jüngstes Boot in diesem Lauf und nur zwei Sekunden Abstand vor dem dritten Platz, schlugen wir uns gut. Eine Currywurst in Kreuzberg und ein Abendessen in der Jugendherberge später, spielten wir im Empfangsraum der Jugendherberge einige Runden Billard gegen unsere Baden Württembergischen Ruderkollegen aus Ulm und unterhielten uns mit dem Doppelvierer aus Nordrhein Westfalen. Doch die lockere Stimmung hielt nicht lange an, denn am Mittwochmorgen stand uns das B-Finale bevor und wir alle wussten, dass es nicht leicht werden würde, dieses zu gewinnen, da wir auch dort das jüngste Boot waren. Trotz der Anspannung und der Nervosität, gelang uns ein fast perfektes Rennen, in dem wir uns gegen alle anderen Boote durchsetzten und am Ende als erste, mit zwei Sekunden Vorsprung vor dem Nordrhein Westfälischen Boot, die einige Komplikationen beim Start hatten, ins Ziel kamen. Wir waren alle Stolz auf uns und gratulierten uns zu so einem unerwartet, gutem Ergebnis. Wie es beim Rudern so üblich ist, durfte unser Steuermann Yann nach dem Anlegen das etwas kühle Wasser genießen. Erleichtert und Glücklich fuhren wir zur Jugendherberge zurück, um zu Duschen, etwas zu Entspannen und kurz darauf mit unseren Freunden aus Nordrhein Westfalen in die Stadt zu gehen. Dort feierten wir unsere guten Ergebnisse und gingen einige Stunden später gemeinsam mit unseren Betreuern zur Siegerehrung in der Max Schmeling-Halle, wo wir allerdings leider nicht aufs Podest kamen, da wir „nur“ das B-Finale gewonnen hatten. Trotzdem hatten wir viel Spaß in der anschließenden Disko mit DJ. Es wurde ein langer Abend und wir kamen erst gegen zwei Uhr ins Bett. Doch anstatt am nächsten Tag auszuschlafen, mussten wir schon um sechs Uhr aufstehen und Frühstücken, da die Deutsche Bahn unsere Rückfahrt auf 8.30 Uhr gelegt hatte. Die Fahrt verlief entsprechend ruhig und schläfrig und nach erneuten sechs Stunden Fahrt kamen wir müde und glücklich am Hauptbahnhof in Karlsruhe an. An dieser Stelle möchten wir unserem Betreuer Martin danken, der freiwillig mit uns nach Berlin kam, um uns zu betreuen. Ohne ihn wäre die Reise nach Berlin nicht möglich gewesen und ohne seine Organisation wären wir spätestens am ersten Abend am Bahnsystem verzweifelt. Dafür danken wir (Julius, Jasper, Nils, Yann und Merlin) dir. Julius, Jasper, Nils, Yann
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Bilder von Martin Possel: