Nach sehr langer Zeit (> 30 Jahre?) nahm mit Matthias Auer mal wieder ein Alemanne an der Mutter aller Langstreckenveranstaltung teil, der Defi Hyposwiss Tour du Léman à l`aviron, kurz Genfersee-Regatta. Mit bewährten Kräften aus Hamm (Christian Maus und Henning Osthoff), Mainz (Markus Neumann) und Stuttgart (Jochen Domscheit) nahm er dieses Jahr in dem neuen C-Line 4x+, den sie und weitere Mitglieder der RGM für die beste Leistung der Jahre 2006 bis 2010 gewonnen hatte, die 160 km in Angriff. Hatte zuvor nach lediglich einem gemeinsamen Trainingswochenende in (fast) Original-Besetzung und der Nachricht über eifrig trainierende Haupt-Konkurrenz noch eher vorsichtiger Optimismus geherrscht, so wich dieser im Rennen schnell einer freudigen Zuversicht. Die RGM wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und übernahm vom Start weg das Zepter fest in die Hand. Mit 27, teilweise 28 Schlägen pro Minute wurde das Rennen in den ersten 2 Stunden sehr forsch angegangen mit der klaren Zielstellung, den Konkurrenten gleich von Beginn an den Zahn ziehen – dies gelang auch wie geplant, und spätestens nach 1,5 Stunden war ein deutliches Zurückfallen der zunächst härtesten, der Papierform stärksten Verfolger zu beobachten. In Rolle, nach ca. einem Fünftel der Strecke, erschien klar, dass man bei normalem Rennverlauf ohne Zwischenfälle nicht mehr an erster Stelle um den Platz, sondern v.a. gegen die Zeit fahren würde. Und die lag bereits zu diesem frühen Zeitpunkt deutlich unter der Rekord-Durchgangszeit von 2007, gehalten von der selben RGM in auf 2 Plätzen veränderter Besatzung. Bis zum Ostende des Sees beim Baum von Villeneuve hatte man das Polster auf 12 Minuten auf den Rekord und 21 Minuten auf den ersten Verfolger, inzwischen mit dem Team vom Heidelberger RK ebenfalls ein Boot aus der Region, erhöht. Im Bewusstsein, 2007 eine sehr starke 2. Hälfte gehabt zu haben, ruhte man sich auf diesem Polster nicht aus, sondern ruderte weiter auf Angriff. Nach langer Fahrt im orientierungsmäßigen Niemandsland entlang der der französischen Küste war erst am nächsten Kontrollpunkt bei Sciez in der „Schweinebucht“, etwa 28 km vor dem Ziel, endgültig klar, dass der Rekord fallen würde. Der Vorsprung auf die Streckenbestzeit war sogar noch um eine Minute gewachsen. Mit dieser Gewissheit war der Rest der Tour die wohl verdiente Kür, wenn auch eine ziemliche anstrengende. Nach 11:43:30 Stunden erklang der Böllerschuss vor der Mole der Société Nautique de Genève zu Ehren der Zieldurchfahrt des Siegerteams. Mit der insgesamt erst 3. Fahrt in der 39jährigen Regattageschichte unter der 12Stunden-Schallmauer verbesserten die Fünf die alte Bestmarke um fast 12 Minuten. Nahezu perfekte Bedingungen sind die eine Sache, sie dann auch perfekt und mit aller Konsequenz zu nutzen die andere. Neben dem Alemannen Matthias Auer im Gewinnerteam setzten mit dem Heidelberger RK auf Platz 2 und dem Ludwigshafener RV auf Platz 5 weitere Ruderer aus Deutschlands Südwesten Ausrufezeichen. Mit Axel Mühring startete ein zweites Alemannia-Mitglied in Genf, allerdings unter der Flagge seines Cannstatter Heimatverein. Er kam mit seiner Stuttgart-Berner RGM auf den 17. Platz im Gesamt-Klassement und den 2. in der Mixed-Kategorie. Matthias Auer Ein ausführlicher Rennbereicht ist auf den DRV-Seiten zu lesen: http://www.rudern.de/nachricht/news/2011/09/28/39-defi-hyposwiss-tour-du-leman-a-laviron/ |
Bilder von Gloria Roller und Sebastian Frohn:
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