Am Samstag, den 8. Juni war es endlich soweit: Warme Temperaturen, gutes Wetter und dazu ein mittelhoher Wasserstand der Alb.
Alb? Was hat das mit Rudern zu tun? Ist die nicht viel zu schmal?
Ja, ist sie. Aber grade so schmal, dass es noch passt. Und um das herauszufinden, trafen wir uns bereits um 8 Uhr morgends am Bootshaus. Hilmar war schon dabei wieder vom Wasser zu kommen, während wir aus dem Schrotthaufen hinter der Werkstatt den alten Wagen vom Gottfried hervor holten, und dann die Nancy mit allem Kram voll luden. Nun ging es relativ reibungsfrei (ein paar mal mussten wir anheben, weil da so Eisenbanschienen im Weg waren) zur Brücke der Rheinhafenstraße über die Alb.
Wenig später hatten wir in einer Brennesselschonung das Boot gewässert, und zur Übung ging es erstmal Richtung Grünwinkel. Diese Tour endete nach einem Kilometer an einer durch alte Bäume geschaffenen Stromschnelle. Aber das war ja auch nicht das Ziel.
Also ging es danach wieder hinab. Es bürgerte sich schnell die Syntax „Gegner backbord“, „Überlegener Gegner Backbord“ und „schwacher Gegner Steuerbord“ ein, für Aufpassen, Skulls lang und Skulls festhalten und durch.
So fuhren wir (fuhren? Eher trieben abwechslend rechts oder links lang) nach Knielingen. Ab hier wurde es besser, und spätestens ab der Rennbahn konnten wir meist problemlos rudern. Der Federbach erhöhte den Wasserstand dann zusätzlich, und schon bald hatten wir Miro hinter uns und waren am am „Albausgang“ in den Rhein angekommen. Hier war die Tour aber nicht zu Ende. Das Albwehr war zwar überspült, aber leider noch zu riskant, und so trugen wir um und fuhren danach weiter die Albüberleitung Richtung Linkenheimer Fähre. Bald ging es rechts ab ins Entenloch, quasi die „badischen Everglades“, und über das „Schmugglermeer“ zur Albmündung in den Rhein.
Da es dort etwas ungemütlich war, Strömung, Wirbel, eng, fuhren wir noch den Stichkanal nach Leopoldshafen und machten eine ausgiebige Gammelpause im alten Hafen.
Danach ging es zurück. Es gab nichts neues, bis auf dass es in der prallen Sonne und bei ganz leichtem Rückenwind gegen die Strömung doch sehr zäh war. Insbesondere die Pappelflocken, welche vorher an einem vorbei wehten, tanzten nun gefühlt minutenlang einem vor der Nase herum, und wollten einfach nicht weg. Oder es waren immer wieder neue?
Dann kam die lange Gerade bei Miro, und die Sonne klatschte so heftig, dass wir und mit einem Piddelhaken unter der Eisenbahnbrücke einhaken mussten, um uns im Schatten zu regenerieren.
Dann ging es weiter, und am Ende wurde es noch mal spannend: Die Stromschnellen auf den letzten 100m waren abwärts zwar sehr einfach gewesen, aber der Anlauf reichte oft nicht ganz, um die Engstellen zu meistern. So waren wir doch einmal ein paar Minuten in einem Busch gefangen, bis wir uns durch taktische Paddelmanöver wieder Freiraum schaffen konnten.
Unser improvisierter Bootswagen war noch da, und so mussten wir das Schiff auch nicht wieder tragen. Das Putzen war etwas aufwändiger, denn es gab doch eine Menge Äste und Schlamm, aber dann glänzte die Nancy wieder wie selten.
Fazit: Ein machbares Abenteuer, aber einmal im Jahr reicht. 😉