Am letzten Augustwochenende begaben sich die drei (eigentlich sind es vier, Matthias Auer startete dieses Mal jedoch für seinen aktuellen Heimatverein Nürtingen) KRAler nach Niederlahnstein, um dort an einer 100km-Regatta auf dem Rhein teilzunehmen. Sebastian F. fuhr vor, um den netten ARClern aus Bonn beim Aufladen des Regatta-Bootes zu helfen, während Melanie und Gloria Freitagnachmittags direkt zur Lahnmündung (in den Rhein) kamen.
Nach der Ankunft des reichlich beladenen Hängers ging es zum Aufriggern und „rheinfest“ machen des Bootes. Es wurden Abdeckungen und Pumpen montiert, abgeklebt und „Futtertaschen“ an der Bordwand angebracht, bevor sich die einen zum Abendessen ins Restaurant und die anderen auf die Luftmatratze bei der Rudergesellschaft Lahnstein 1922 eV begaben.
Durch den angenehm späten Start (10h) der 16 Boote aus der Lahnmündung hinaus auf den Rhein, war der Morgen völlig entspannt. Ganz ungewohnt ist dies, da ohne frühes Aufstehen, ohne gestresstes Frühstück. Alles klappte wie am Schnürchen.
Es ging mit ein paar intensiveren Startschlägen hinaus auf den Rhein und jede Mannschaft suchte sich Ihren sicheren Weg (ohne die Berufsschifffahrt zu stören) den Rhein hinunter. Die Wellenreiter kamen auf der Strecke durchaus auf ihre Kosten. Jedoch gab es für den Gleichgewichtssinn erholsame Streckenabschnitte.
Die sonstigen Bedingungen waren gut: Der Wind für die erste Hälfte der Strecke angenehm und die Strömung ausreichend für gute Endzeiten. Im Laufe des Rennens wurden Boote überholt und, da die schnelleren Boote zuletzt starteten, die Mannschaft wiederum überrundet.
In Summe ergab sich eine gute Abwechslung, sodass die 5h und 14 Minuten der Mixedmannschaft recht kurzweilig waren. 5 weitere Mannschaften waren schneller, wovon 3 unter der 5-Stundengrenze blieben und zusätzlich der bestehende Rekord deutlich verbessert werden konnte.
Der Service beim KCFW begann mit Personal, das die ankommenden Boote am schwimmenden Bootshaus am Steg empfing, beim Aussteigen half und alles für die Überführung an Land fertig machte. Denn die Boote wurden „alleine“ über das kleine Stück Rhein zwischen dem Anlegesteg und dem Ufer durch die Strömung geschickt. Ein weiteres fleißiges Empfangskomitee stand parat und entfernte schwere Dinge (wie volle Flaschen) und packte kräftig zu, um das Boot aus dem Wasser in die bereitstehenden Böcke (mit bootszugeordneter Mülltüte) zu verfrachten. Die Ruderer waren allesamt sehr dankbar für diese Tat!
Nach dem gemeinsamen Abriggern und Aufladen des Bootes ging es wieder auf das schwimmende Bootshaus, um die warme Dusche zu genießen, um anschließend mit von Moni und Holle bereiteten Salaten, gegrillten Würstchen/Steaks und einer beeindruckenden Kuchentheke den großen Hunger zu stillen. Das Essen war gefolgt von viel Kommunikation der Mannschaften über alle Tische. Die große Langstreckenfamilie tauschte bis zur Siegerehrung die letzten Neuigkeiten und natürlich die Pläne für den Herbst aus.
Die Siegerehrung brachte Radaddelchen und Pokale und die Organisatoren wurden gelobt (das kann man nie genug tun, bei so einer gelungenen Regatta!).
Als dann doch der vorhergesagte Regen mit deutlicher Vehemenz kam, wurde die Veranstaltung vom Restaurant eine Etage tiefer in die heiligen Bootshallen verlegt. Es wartete eine ordentliche Musikanlage und Getränk auf die Ruderer, damit konnte der Spaß weiter gehen. Wer kann schon sagen, dass er auf einem schwimmenden Bootshaus im Regen mit der „Skyline“ von Köln im Hintergrund in die Nacht getanzt ist. Das war mehr als eine Belohnung für Strapazen auf den 100 Kilometern!
Das herzliche Willkommen hatte noch kein Ende: Nachdem allgemein Sonntag gegen 8h zum Aufstehen gerufen wurde, hat der unglaublich nette Bewohner des Schiffs die Übernachtungsgäste (auf dem lustig knarzenden und blubbernden Schiff) mit einem Frühstück aller erster Sahne überrascht! An die 20 Ruderer wurden durch die Sitzgelegenheiten in der Küche geschleust und mit Kaffee oder Tee begrüßt.
Zufrieden und glücklich ging es mit der Bahn zurück nach Karlsruhe – der Zug benötigte von Köln auch seine 55 Minuten, bis er am Startpunkt der Regatta vorbeituckerte. Da waren sich die Ruderer einig: Ganz schön verrückt, aber auch ganz schön toll so eine Langstreckenregatta.
Pläne für das nächste mal:
- keine Holzgriffe (und wenn dünnere)
- weniger Schiffe zwischen Andernach und Remagen
- deutlich weniger Schiffe am Hammersteiner Werth und in Linz (mehr geht ja kaum…)
- gewinnen (sowieso)
Ergebnis:
Gesamt | Zeit | Vereine | Platz | Klasse |
1 | 04:46:48 | RGM RTHC /WSVH/BRC | 1 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Männer offen |
2 | 04:50:03 | RGM Cannstatter RC/MRV/RC Hamm/ | 2 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Männer offen |
3 | 04:56:12 | RGM Neuwieder RG 1883/KCfW | 3 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Männer offen |
4 | 05:08:00 | RGM KCfW / Bonner RV 1882/Bonner RG | 4 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Männer offen |
5 | 05:14:51 | RGM ARC Rhenus Bonn / Karlsruher Rheinclub Alemannia | 1 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Mixed |
6 | 05:18:42 | Bonner RV 1882 Boot 1 | 1 | Gig-Doppelvierer m. Stm. MDA 43 |
7 | 05:21:20 | Oldenburger Ruderverein (ORVO) Boot 1 | 2 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Mixed |
8 | 05:21:46 | Bonner RV 1882 Boot 2 | 1 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Frauen |
9 | 05:22:43 | RGM Stuttart-Cannstatter RC/Mainzer RV | 2 | Gig-Doppelvierer m. Stm. MDA 43 |
10 | 05:24:23 | ARC Rhenus Bonn, Boot 1 | 2 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Frauen |
11 | 05:25:43 | RGM KCfW/MÜWA/RV Kitzingen/RTHC | 3 | Gig-Doppelvierer m. Stm. MDA 43 |
12 | 05:41:18 | RGM Rot-Gelb / Hansa Hamburg | 3 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Mixed |
13 | 05:41:45 | Oldenburger Ruderverein (ORVO) Boot 2 | 4 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Mixed |
14 | 06:10:25 | RGM ORVO/KRV1877/MÜWA/RGWB | 5 | Gig-Doppelvierer m. Stm. Mixed |
15 | 06:35:38 | RGM KCfW/Eckernförder RC/RG Lahnstein/Clever RC | 4 | Gig-Doppelvierer m. Stm. MDA 43 |