Jedes Jahr zu Fronleichnam geht es vom RC Neptun Darmstadt aus „Rund um den Kühkopf“. Jedes Jahr? Nein: in diesem Jahr gab es zu wenig Wasser, um die Südspitze gefahrlos zu umfahren. So trat also der berühmte „Plan B“ in Kraft, der …
…folgenden Ablauf vorsieht: Wassern beim Neptun, 2km Aufwärmen, nach dem Start beim Darmstädter Schwimm- und Wassersportclub 6,5km auf dem Altrhein (kein Wasser – keine Strömung!) und gute 3km auf dem richtigen Rhein abwärts sowie das ganze dann wieder retour. Nicht die Verkrautungen, vor denen gewarnt wurde, auch nicht das vorgesehene Kreuzen der sich im Altrheinmündungsbereich begegnenden Boote machten Schwierigkeiten, sondern die unpräzise Auslegung des Signals an der Wende. Ersetzt das schattenspendende Blatt Papier nun die weiße Signalfahne? Gilt das Armwedeln des Streckenpostens tatsächlich den Ruderern oder doch eher den unterbeschäftigten DLRGlern? Eine Wendeboje wäre toll gewesen – und um diese hätte man ja auch wirklich „Rund-um“ fahren können.
Auch so hat die Alemannia-Mannschaft sehr ordentliche Ergebnisse abliefern können. Gleich am frühen Morgen fuhr Gloria in ihrem feuerroten Einer nicht nur gegen die Uhr und die Wellen auf dem Rhein, sondern auch gegen das nahezu unschlagbare Handicap des 75-jährigen Rekord-Siegers in dieser Disziplin. Gloria arbeitete mit allen Tricks, sparte sogar das Gewicht einer Stemmbrettschraube und erreichte einen schönen 5. Platz.
SebastianF und Thomas waren zwar im schnellsten Doppelzweier unterwegs, fuhren aber als die einzige Mannschaft der Veranstaltung, die keinerlei Bonus durch das Handicap-System bekam, auf Platz 3 der Zweierwertung. Und die, die zwar langsamer ruderten, aber besser umgerechnet wurden, waren wahrlich keine Unbekannten.
In der Kategorie Vierer gingen dann gleich drei KRA-Mannschaften an den Start mit Ambitionen, die von „wir wollen den Pokal“ bis „wir wollen keinesfalls letzte werden“ reichten. Alle Wünsche gingen in Erfüllung! Platz 18 von 22 gab es für Wolfgang, AndreasR, Conny und Helge mit Wolfdietrich am Steuer. Etwa fünf Minuten und vier Plätze weiter vorn wurde der Fliegende Holländer mit Thomas, Melanie, Gloria und SebastianF, von Jörg gesteuert, gelistet. Die schnellste Zeit des Tages ruderten Jörg, Gerhard, MatthiasA und Wolfdietrich mit Wolfgang, der nahezu durchgängig die Ideallinie fand. Bei der Siegerehrung sah man dann aber die Renngemeinschaft aus Kiel, Gießen etc. vorn. Der Rechenfehler bei der Bestimmung des Handicaps fand sich schnell, der Pokal war gerettet!
In der Ausschreibung nicht vorgesehen und deshalb für alle Teilnehmer überraschend wurde dann bei der Siegerehrung „wegen der hohen Zahl an Meldungen in dieser Bootsklasse“ auch ein Ranking für die Dreier, sonst bei den Zweiern eingruppiert, nebst Pokal präsentiert. Melanie, Helge und Rainer waren glücklich und zufrieden mit ihrer Runde im „Team“, erreichten die zweitbeste Zeit und damit Platz 4. Der Pokal ging an die Nürtinger Mannschaft, in der Matthias sein zweites Rennen des Tages bestritt. Zwei Rennen zu fahren, ist keinesfalls unüblich, aber zwei Pokale einzuheimsen, könnte eine Premiere gewesen sein.
2015 wird es hoffentlich wieder richtig „Rund-um“ gehen – und vielleicht gibt es dann auch wieder den Karnickel-Pokal. Für den ist der KRA ja immer heißer Kandidat.
Fotos von Gloria Roller
Das vollständige Ergebnis:
Und warum eder Bericht erst jetzt erscheint? Na, es gab ja ständig über Brandaktuelles zu berichten…