Keine Karlsruher-Rheinklub-Rudersaison ohne Tagestour nach Mannheim – am 11. September sahen einige Teilnehmer der Mannheimtour 2016 eine willkommene Trainingseinheit für den 1. Oktober, denn dann startet der 45. Rheinmarathon Leverkusen/Düsseldorf. Aber auch ohne den sportlichen Aspekt ist die Rudertour auf dem Oberrhein immer wieder ein abwechslungsreiches Erlebnis.
Bei herrlichem Sonnenschein starteten vom Bootssteg der Alemannia am späten Sonntagvormittag ein gesteuertes Dreier- und ein gesteuertes Vierer-Gigboot. Bei mäßiger Strömung, wolkenfreiem Himmel, Windstille und wenig Schiffsverkehr steuerten die Ruderboote in der Fahrrinne rheinabwärts – 465 cm, Pegel Maxau – stets entlang der Landesgrenze Rheinland-Pfalz/Baden-Württemberg. Gastruderer Götz vom RC Nürtingen war zum ersten Mal auf dem Rhein unterwegs – der erfahrene Rheinruderer Wolfgang wollte vor seinem Umzug noch einmal mit dem Rheinklub nach Mannheim. Vorbei an Germersheim-Sondernheim begleiteten uns rhythmische Jazzklänge vom Ziegeleimuseum – als habe man uns erwartet. An den schattigen Rheinufern tummelten sich zahlreiche Angler, Flaneure und Radwanderer. Die Sonne brannte bereits unerbittlich hoch am Himmel als wir nach ca. 40 km Fahrt in den Speyerer Yachthafen einbogen und am Steg der RGS anlegten. Wohlverdiente Mittagspause auf der luftigen Veranda des Restaurants „Porto Vecchio“ mit Rheinblick.
Gestärkt, ausgeruht und gut erholt stiegen wir wieder in die Gigboote – es waren noch ca. 24 Rheinkilometer bis zum Mannheimer Ruder-Club. Wolfgang entschied sich für einen kleinen Abstecher in den Ketscher Altrhein. Somit ersparte er seiner Mannschaft das Wellengeschaukel und den ohrenbetäubenden Motorlärm auf dem belebten Rhein. Der Ketscher Altrhein führt im großen Bogen um ein idyllisches bewaldetes Naturschutzgebiet – man ließ sich genüsslich bei gemäßigter Strömung treiben.
Unterdessen jagten auf dem Rhein die PS-starken Motoryachten in Dreierreihen stromauf und stromab. Jetpiloten rauschten auf Wasserscootern dicht am hilflos auf hohen Wellen schaukelnden Ruderboot vorbei. An den Rheinufern winkten uns die friedlichen Badegäste im Burkini oder auch „oben ohne“ unter schattigen Weiden und Schwarzpappeln zu. Michael hatte alle Hände voll zu tun, um das Boot geschickt in die Wellen zu legen. An Rudern war kaum noch zu denken.
An der Steuerbordseite das hübsche Mannheimer Strandbad – noch 3 km bis zum Bootssteg des MRC an den Rheinterrassen. Hier boten uns freundliche Mannheimerinnen süße Schokolade zur Begrüßung. Für die Ruderinnen und Ruderer wird noch genügend Zeit bleiben, die geschundenen Wirbelsäulen und malträtierten Trommelfelle zu pflegen – bis zum Rheinmarathon wird alles gut…!
Fotos: Wolfgang Gosda
Fotos: Dietmar Kup