Am Dienstag, den 27.06.2017, fand ein Wettkampf der anderen Art im Karlsruher Rheinklub Alemannia statt. Dort stellten sich vier Sportler der Herausforderung das Langhantel-Leistungsabzeichen im Gewichtheben zu erlangen.
Dieses besagt, dass der Athlet in einem der beiden Disziplinen des Gewichthebens, dem Reißen und Stoßen, innerhalb von drei Versuchen einen bestimmten Prozentsatz seines eigenen Körpergewichts abhängig des Alter und Geschlechts bewältigen muss. Dabei müssen sich Erwachsene im Stoßen und unter 19-Jährige im Reißen beweisen. Da der Begriff des Reißen und Stoßen wahrscheinlich nicht jedem geläufig ist, hier eine kurze Erläuterung. Beim sogenannten Stoßen wird die Langhantel aus der ruhenden Position vom Boden aus über den Kopf gestemmt. Dies passiert in zwei Bewegungsabläufen, dem Umsetzen und Ausstoßen, was auch den entscheidenden Unterschied zum Reißen darstellt. So wird die Hantel beim Umsetzen erst einmal auf die Schulter gehoben, wo sie nach einer kurzen Pause über den Kopf gestemmt wird. Beim Reißen fällt der erste Schritt weg, so wird die Hantel in einer Bewgung vom Boden über den Kopf gehoben. Diese technisch schwierig zu bewältigenden Disziplinen hatten die Sportler über einen langen Zeitraum hinweg bei Andreas Kusterer, dem Krafttrainer und selbst erfolgreichen Gewichtheber, geübt und sich dort vorbereitet.
So startete der erste Athlet Tim Schnepf mit seinem ersten Versuch im Reißen, da dieser unter 18 ist. Sein Ziel, die 36 Kg, die es zum Erhalten des Langhantel-Leistungsabzeichen zu erreichen galt, konnte er sich gleich beim ersten Versuch sichern. So steigerte er sich mit drei gültigen Versuchen bis zu 40 Kg.
Damit war das Reißen auch schon beendet und Wolfdietrich Jacobs eröffnete das Stoßen. Auch er konnte sein Zielgewicht von 41 Kg schnell erreichen und steigerte sich ebenfalls mit 3 gültigen Versuchen bis 45 Kg. Nun war Malte Groh an der Reihe. Da dieser schwerer und jünger ist, musste er auch dementsprechend mehr Gewicht bewältigen. Seine beiden ersten Versuche konnte er gültig absolvieren und kam dabei bis zu 63 Kg, was allerdings noch nicht dem geforderten Gewicht von 82 Kg entsprach. In seinem letzten Versuch scheiterte er dann an den 65 Kg, konnte aber trotzdem eine gute Bilanz für sich verzeichnen.
Der letzte Athlet des Abends war Mario Bulic. Dieser war der schwerste der Vier und musste so auch das meiste Gewicht stemmen, um das Langhantel-Leistungsabzeichen zu erhalten. So startete er mit 75 Kg und konnte sich nach dem ersten gültigen Versuch auf 83 kg steigern. Im dritten Versuch wagte er sich an das Ziel-Gewicht von 90 Kg, konnte diesen Versuch aber nicht gültig beenden.
Für alle von den vier Sportlern, egal ob das Abzeichen erreicht wurde oder nicht, war der Wettkampf dennoch eine gute und teilweise auch neue Erfahrung, die Lust auf mehr gemacht hat. Dies war auch der Fall für die Zuschauer, zu denen ich zählte. Falls es mal wieder zu einem derartigen Wettkampf kommt, kann ich also nur empfehlen, bei diesem zuzugucken und sich eventuell sogar inspirieren zu lassen selber aktiv auszuprobieren.
Bericht und Fotos von Jasper Schalla