Wanderfahrten auf idyllischen Gewässern gehören zu den besonderen Ereignissen, die einer Ruderin oder einem Ruderer widerfahren! Mit viel Vorfreude haben wir fünf Recken, Svanja, Wolfgang, Henning, Michael und Wolfdietrich als Obmann uns am Pfingstmontag auf den Weg nach Utrecht gemacht.
Das es zunächst mit dem Leihfahrzeug von Stadtmobil nicht geklappt hat, hat uns nicht aufhalten können. Am Pfingstwochenende und in der Woche darauf waren wir wohl nicht die einzigen, die auf Reisen gehen wollten. In eigenen Fahrzeugen und mit einem handgesteuerten Vierer auf dem Anhänger ging es auch.
Im Ruderverein Utrechtse Roeivereniging URV Viking wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Der Verein hat uns das Quartier für die ganze Woche zur Verfügung gestellt. Als Ersatz für das häusliche Bett dienten die mitgebrachten Luftmatratzen. Nachdem wir die ersten Tipps der holländischen Ruderfreunde zur Erkundung der Gewässer erhalten hatten, haben wir am folgenden Tag gleich den Kromme Rijn und die vielen Kanäle in der Innenstadt von Utrecht erkundet. Vorgenommen hatten wir uns aber, in Richtung Nordsee zu rudern. Am nächsten Tag haben wir uns dann vor der Schleuse zum Amsterdam-Rheinkanal aufgebaut. Langes Warten hat nicht gereicht, der Schleusenwärter hatte gar nicht damit gerechnet, dass wir uns in die wilden Gewässer wagen wollten. Die Überfahrt über den Kanal war dann kurz und schmerzlos, die nächste Schleuse hat uns in die ruhigen Gewässer des Leidse Rijn und Uode Rijn Richtung Woerden gehoben. Nach gefühlten 100 Brücken, einige davon nur nach dem Anheben zu durchfahren, vorbei an Windmühlen, einer weiteren sehr kleinen Schleuse in Ouderwater, die wir selbst bedienen durften, haben wir nach 37 Kilometern die kleine Stadt Woerden erreicht. Unser Ruderboot haben wir am Waldrand deponiert und sind dann auf den Intercity zurück nach Utrecht aufgesprungen. Am folgenden Tag ging es weiter über Kanäle und Flüsschen nach Leiden. Den Abschluss hat am Freitag eine Rundtour durch die Kanäle in Leiden gebildet. Aufgrund der tollen Bahn-Infrastruktur in Holland hat es mit dem Pendeln zwischen Nachtlager und Ruderstationen jeweils sehr gut geklappt.
Die Nordsee haben wir knapp nicht erreicht. Vielleicht schaffen wir es das nächste Mal!
Fotos: Wolfgang Gosda; GPS Tracks: Michael Hagelstein