Am 10. Mai 2018 reisten 11 Karlsruher Rheinklub Ruderinnen und Ruderer mit ihrem neuen Ruderboot, ‚Marianne‘, einem Gig 2er+, zum 11steden Rudermarathon in die niederländische Provinz Friesland. ‚Seit 30 Jahren findet dort der 11steden Roeimarathon statt – er gehört zu den schönsten Ruderausflügen durch das friesische Land‘, ist auf der Homepage des Ausrichters RV Wetterwille, Leeuwarder Roeivereniging zu lesen. Hier starten jedes Jahr um die 100 Teams aus dem In- und Ausland zur Ruderregatta.
Diese Jahr hatten 97 Mannschaften in drei Kategorien gemeldet: Der ‚I – Offenen Kategorie‘ (Boote müssen 3 Stunden nach dem schnellsten Boot im Ziel sein), der ‚D – Damenkategorie‘ (alle Altersgruppen) und der ‚Mix – Mixedkategorie‘ (mindestens 50% Frauenanteil). Sie können als ‚3er‘- (B Buiten), ‚6er‘- (B6) und ’12er‘ Teams (T Tour) starten.
Die 210 km Strecke führt durch 11 friesische Städte. Vom Start in Leeuwarden Richtung Norden nach Dokkum, dann wieder zurück über Leeuwarden Richtung Süden nach Sneek, IJlst, Woudsend und Sleat. Nach der Innenstadtumrundung führte die Route durch das Slotermeer, zum Ijsselmeer nach Stavoren. Richtung Norden, am Damm des Ijsselmeers entlang, nach Hindeloopen und weiter nach Workum, Bolsward und Harlingen sowie östlich über Franeker zum Ziel nach Leeuwarden.
‚Marianne‘ wurde dem Reglement entsprechend mit Positionslampen, Wellenschutz und Abspannseilen an den Auslegern aufgeriggert. Das strenge, Regatta-Inspektionsteam ordnete kleine Korrekturen an – gegen Ritas Quietschtier- Maskottchen auf der Bugabdeckung gab es keine Einwendungen. Ausgestattet mit Schöpfbehältern, Wasserpumpe, Schwimmwesten, Handy mit GPS zur Orientierung in der Nacht und Karten der einzelnen Etappen, war die Mannschaft auch diesmal wieder perfekt für die ‚Tocht van de Tochten‘ gerüstet. Zudem wurde die chice, blaue ‚Marianne‘ erst vor wenigen Wochen in der Ruderwerft Wiersma, direkt neben dem RV Wetterwille gebaut. Auf einem Spaziergang entlang der aufgebockten Ruderboote, erkannte der Bootsbauer sein Werk sofort. Er las den Bootsnamen und war hellauf begeistert – Marianne, der Name seiner Frau!
Freitag, 11. Mai, Start 20 Uhr in der Leeuwarder Innenstadt auf der Noorder Stadsgracht. Mit wechselnden Staffel-Teams wird die ganze Nacht hindurch bis zum nächsten Tag gerudert – 24 Std. dürfen die Boote unterwegs sein. 12 Stempel-Stationen müssen dabei angesteuert und eine Karte abgestempelt werden. Der Rheinklub mit der Startnummer 63 hatte unter dem Namen ‚KRA-Wal vom Rhein‘ gemeldet. Die 11steden-Neulinge, Gudrun, Thomas und Sandra am Steuer, ruderten ‚Marianne‘ problemlos vom RV Wetterwille zum Start in die Innenstadt. Hier war das Gedränge groß bis alle Boote nacheinander gestartet waren. Es dämmerte bereits, als die KRA-Wal-Organisatoren Rita, Wolfgang und Steuerfrau Gloria auf der noch relativ breiten Gracht Richtung Dokkkum ruderten.
Von nun an mussten 8 Etappen durch die tiefe Nacht gefahren werden. Vorsorglich hatte die KRA-Wal-Crew schwere Steuer- und Ruderpassagen im Karlsruher Rheinhafen trainiert. Schließlich kommt es darauf an, die engen Passagen, scharfen Biegungen und extrem niedrige Brücken auch im Dunkeln möglichst sicher und schnell zu meistern.
Zu Recht mahnt die 11steden-Internetseite die bis zu 1000 Veranstaltungsteilnehmer: ‚Sssssssssssssst, es ist Nacht, alle schlafen… zwischen Mitternacht und 8 Uhr morgens bist du so leise wie möglich! ‘
Die Nacht kühlte auf empfindliche 6° ab, aber die Ruderbedingungen waren gut und es blieb trocken. In Woudsend ruderten die Karlsruher Alemannen bereits aus der Morgendämmerung. In Stavoren strahlte schon die Morgensonne und die Müdigkeit wich aus den Gesichtern der Ruderinnen und Ruderer. Bei der etwas längeren Wartezeit an der Wechselstelle Hindeloopen sprang Rita kurzerhand zu einem erfrischenden Bad ins Ijsselmeer. Mehr als die Hälfte der Regattastrecke war überwunden. Die Route führte wieder zurück nach Leeuwarden.
Nun mussten die Kraftreserven für die letzten Etappen mobilisiert werden. Michael durfte die ‚Marianne‘ mit Sandra und Wolfgang an den Skulls beim RV Wetterwille über die Ziellinie steuern – tosender Applaus von der am Ufer wartenden Crew.
In 21:50 Std. schaffte es die Karlsruher Ruder-Staffel sich unter 65 Konkurrenten auf Platz 26 abzusetzen. Das schnellste Boot in der Tour Kategorie war jedoch 2:03 Std. früher am Ziel.
In der Buiten 6 Kategorie hatte die Mannschaft Cool Runnings mit Matthias Auer gemeldet, der auch schon für den Rheinklub am Start war. Sein Team erkämpfte Platz drei im Gesamtvergleich. In seiner Kategorie ruderte es in 17:42 Std. zum Sieg und verbesserte die eigene Rekordzeit. ‚Eine unglaublich schöne Leistung!‘ schreibt dazu der Ausrichter im WWW.
Gesamtsieger des 11steden Roeimarathons 2018 wurde das niederländische Team Aengwirden / Tromp-Kombi. Sie gewannen in der offenen Kategorie in 17:14 Std. (seit 2012 besteht der Streckenrekord mit 16:59:25 Std.).
Das Team ‚KRA-Wal vom Rhein‘ hat bereits mit Begeisterung den Termin für den 31. 11steden Roeimarathon, 5. Mai und 1. Juni 2019, registriert – jede Menge sportlichen Spaß haben wir auf den Grachten in Friesland und eine Zeit unter 21 Std. wäre unser Traum. ERGEBNISSE_11STEDEN-2018
Das Alemannia-Team ‚KRA-Wal vom Rhein‘:
Thomas Bartel, Timo Belz, Wolfgang Gosda, Michael Hagelstein, Gudrun Klein, Dietmar Kup, Henning Moeller, Sandra Pauser, Gloria Roller, Andreas Roth, Rita Wittelsberger
Fotos: Gloria Roller
Fotos: Andreas Roth
Fotos: Dietmar Kup