16 Stunden All You Can Row


2. Juli 2019 / Dietmar

Von Geesthacht, dem hohen Norden, bis Steckborn (CH) am Bodensee kamen 91 Ruderinnen und Ruderer, von 33 Vereinen, zum Karlsruher Rheinklub Alemannia um am Samstag, dem 22. Juni 2019, an der 9. Langstreckenveranstaltung All You Can Row (AYCR) teilzunehmen.

Die weit angereisten konnten sich beim Rheinklub-Grillfest bereits am Vorabend kennenlernen und auf die gemeinsame, große Tagestour einstimmen. Organisator Wolfdietrich Jacobs hatte die gemeldeten Teilnehmer*innen je nach Zielwunsch zu Teams zusammengestellt. Im Alemannia-Vereinshaus und den Ruderfreunden des Rudervereins Wiking vom Hafenbecken IV, fanden sie Unterkunft für die kurze Nacht.

Die fleißigen Helferteams hatten bereits vor der großen Tagestour mit umfangreichen Vorbereitungen, vom Aufriggern der Boote mit Abdeckung und Wellenschutz, richten der Lunchpakete bis hin zum Planen und Koordinieren der Bootstransporte alle Hände voll zu tun.  So konnte AYCR pünktlich bei Sonnenaufgang um 5:20 Uhr vom Bootssteg der Alemannia, Rheinhafen Nordbecken, und um 5:22 Uhr vom Bootssteg der Wiking starten.

Die erstmals vorgesehene Startreihenfolge ermöglichte den wettkampforientierten Teilnehmer*innen ohne Zeitverzögerungen, bis zum Sonnenuntergang um 21:42 Uhr zu rudern.

Das Karlsruher Kohlekraftwerk leuchtete bereits im warmen, romantischen Morgenlicht, als die Ruderboote bei Rheinkilometer 360 auf den großen Strom hinausruderten. 6,50 m Wasserstand zeigte der Pegel Maxau ­–­ ideale Ruderbedingungen sollten ein schnelles Vorankommen und viele Rheinkilometer ermöglichen.

Der Mannheimer RC lockte die Langstreckenruderer wieder mit Leckereien seiner „all you can help“ Versorgungsstation. Hier, an ihrem Heimatsteg, beendeten dann auch schon 2 MRC Teams AYCR. Die beiden anderen Mannheimer Teams ruderten bis zum AYCR-Sammelpunkt bei der Mainzer RG. So auch Antje vom Mannheimer RC. Mit viel Ironie als „Antje’s kleine Tour“ schaffte sie es im Skiff bis zur Mainzer RG – 146 Rheinkilometer!

Insgesamt hatten 5 Mannschaften ihr Ziel in Mainz erreicht und legten ihre Skulls für diesen Tag erleichtert aus den Händen.

Die Bonner „Rowling Stones“ und die Rosenheimer „Inn-Beavers“ beendeten AYCR in Ingelheim, nachdem sie das über 900 m breite Mainzer Becken durchrudert hatten – eine kräftezehrende, meist sehr wellige, unruhige Strecke mit geringer Strömung.

Beim Anblick des Mäuseturms legten nach 172 Kilometer Rudern gleich vier weitere Boote am Rhein-Nahe-Eck in Bingen an – darunter auch das Team „Wie, nur stromab?“. Sie nutzten die Chance des besonders schnellen Streckenabschnitts durch das strömungsstarke Binger Loch und das Obere Mittelrheintal nicht.

Drei AYCR-Boote erreichten ihr Ziel, nachdem sie die sagenumwobene Loreley umrudert hatten, in St. Goar mit einer 199 km-Tour.

Weitere drei Mannschaften ruderten bis Boppard – 213 km. Unter ihnen auch Georg Pieper von der RTG Wesel. Er ruderte für einen besonders guten Zweck und hatte mit seiner Vierer-Mannschaft „WER MECKERT MUSS SCHWIMMEN!“ und der Weseler „FRAUENBEWEGUNG“ (Mainz, 146 km) zur Spendensammlung für die Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. aufgerufen.

Blieb noch der gesteuerte Zweier mit „5 Muskeltiere“ an Bord. Er legte mit 229 Ruderkilometern bereits um 20:30 Uhr in Lahnstein an und war somit am weitesten gerudert bei AYCR 2019!

Bei AYCR 2019 ruderten und steuerten 21 Teams insgesamt 14.935 Team-km rheinabwärts (2018 ruderten 27 Teams 17.920 km). Viele Sportler*innen hatten bereits mehrmals bei AYCR teilgenommen. 2 Ruderinnen und 4 Ruderer fuhren mehr als 1000 km (gerudert/gesteuert) und erhalten einen gläsernen, blinkenden Erinnerungspokal.

Einige Ruderverrückte dachten gleich nach dem Anlegen schon an das nächste Langstrecken-Event, „man sieht sich bestimmt in Düsseldorf – beim Rheinmarathon am 5. Oktober 2019!“  AYCR2019-Ergebnis

Fotos: Antje Brückner

Fotos: Janine Abele

Fotos: Dietmar Kup

Fotos: Paul Gellert