Kürzlich bekam ich eine Einladung zu einem besonderen Sonntagsessen. Der Name „Kilometerfressen“ sagt eigentlich schon alles: Es geht um mehrere Gänge von größeren Portionen und nach jedem Gang wechselt die Tischgemeinschaft.
Angeboten werden unterschiedliche Runden, zu denen man sich bei Friedhelm unter dem blauen Baldachin meldet. Dort finden sich dann jeweils Mannschaften zusammen, denen ein Boot (da muss man sich um nichts kümmern) und ein Obmensch zugeteilt werden. Nach vollendeter Runde -zwischen 3 und 20 gefressenen Kilometern – rechnet Friedhelm dann alles ab. Zwischen den Runden gibt es die Gänge zum Grill, zum Kuchenbuffet, zum Getränkestand oder anderen Örtlichkeiten.
Der Homberger Ruderklub Germania bettet das Kilometerfressen gekonnt in sein Hafenfest (vergleichbar mit unserem Sommerfest) ein und bietet so einen sportlichen Sonntag im Kreis der Ruderverrückten. Überhaupt hat das Kilometerfressen so etwas von harmloserer Version von AllYouCanRow – eine sehr geeignete Einstiegsdroge!
Aber das Kilometerfressen bietet auch die seltene Gelegenheit zur Hafenrundfahrt durch den Größten Binnenhafen Europas (oder doch sogar der Welt?). Im Laufe des Tages hat man dann etliche Kilometer Duisburger Kaimauern abgeklappert, hat den Eindruck gewonnen, dass es ein paar mehr sind als in unserem Rheinhafen – aber so viele, dass es gleich zum Welttitel reicht? Wir lernen, dass die Größe eines Hafens nicht nach Länge der Kaimauer, auch nicht nach umgeschlagener Tonnage bemessen wird, sondern nach Grundfläche des Hafengebiets. Da lassen sich mit einem fetten Stahlwerk mittendrin natürlich Punkte sammeln! Aber „gefühlt“ reicht unser Hafen doch auch bis nach Durlach…
Alles in allem eine nette Veranstaltung, die noch ein wenig mehr Beachtung bzw. Zulauf verdient und verträgt. Voraussichtlich am 6. September 2020 bietet sich wieder die Gelegenheit, sich durch großen Kilometer-Appetit mit einem höchst originellen Kühlschrank-Magneten in Silber- oder Goldausführung zu belohnen.
Fotos von Annette Abeln (RTGW) und Antje Brückner (KRG):
Das ganze Ausmaß des Kilometerfressens von Ralf Schneider (HRK):
Unbedingt zu ergänzen: 10a „Rhein auf bis Karlsruher Rheinklub Alemannia < > 848 km