Von Freitag, dem 3. Januar bis Dienstag, den 7. Januar fuhren 20 Junioren, Juniorinnen und Kinder des KRV Wiking und KRA im Rahmen eines Skilanglauf-Trainingslagers nach Breitenbach am Inn in Österreich, begleitet von 4 aus anderen Vereinen kommenden Teilnehmern sowie 4 Betreuern (Maximilian Pawlik, Tim Hotfilter, Florian Schad und Philip Thein), welchen für die Organisation und Umsetzung des Lagers auch gehöriger Dank gebührt.
Die langwierige Autofahrt des ersten Tages führte schnurstracks zu dem Skiverleih, wo die – für den Skilanglauf extra benötigten – Skier ausgeliehen wurden. Darauf wurde getrennt in Neustarter und Fortgeschrittene, wobei Erstere zuerst auf der Übungsloipe des Verleihs mit dem Skilanglauf vertraut gemacht wurden und Letztere sich auf den Weg zu einer relativ kuscheligen Hütte mit zwei Etagen und geschätzten 170 cm Türen machten, wo die Jugendlichen, Kinder und Erwachsenen die nächsten Tage ihre Nächte verbringen sollten und ihr Gepäck abluden. Am späten Nachmittag ging die Reise nach Pertisau, wo die Gruppen zusammen noch einmal Tipps von den großteils erfahrenen Betreuern erhielten und sich auf einer kleineren Strecke für die kommende Zeit einfuhren. Der Tag wurde relativ früh mit einer nahrhaften Mahlzeit beendet.
Früh geweckt, gut gestärkt und stark motiviert ging es am zweiten Tag erneut nach Pertisau wo sich auf einer zwei-kilometerlangen Loipe in einem Rennen „gemessen“ wurde, jedoch, ohne dass man sich überanstrengen sollte. Darauf wurde den Ergebnissen nach erneut in Gruppen aufgeteilt, um ein forderndes, aber nicht zu schweres Training für Jeden bieten zu können. Frisch aufgeteilt ging es für jeden dann auf eine Loipe, wo trainiert, aber auch die Landschaft genossen wurde. Das Wetter spielte allerdings nicht wirklich mit und für eine Gruppe wurde es besonders hart, die sich, wie beschrieben, geradezu in einem Schneesturm befand. Durchgefroren durfte jeder in der zweiten Einheit für sich selbst entscheiden, ob er seine Technik verfeinern möchte oder sich erneut auf eine Loipe wagen wollte. Der durchwachsene Tag endete auf einer Eislaufbahn, wo ein jeder sich austoben oder auch den ein oder anderen Trick aus dem Ärmel schütteln konnte. Es kam sowohl zu spektakulären Fällen auf das vierstellige Gesäß als auch zu Staunen über das Können einiger Teilnehmer; alle hatten zur Genüge Spaß und wurden nach der Rückkehr in die Hütte mit einem ausgewogenen Abendessen gesättigt.
Der dritte Tag des Trainingslagers bestand, wie der Tag davor, aus zwei Einheiten, doch war er auch schon morgens wesentlich sonniger und wärmer, was die Loipen einfacher zu bewältigen machte. Demnach konnten auch noch klarere Eindrücke von der wahrlich überwältigenden Umgebung in Pertisau gewonnen werden, welches sich mit weißen Berggipfeln und beeindruckenden Nadelbäumen zu preisen wies. Des Nachmittags begaben sich alle nochmals auf die kurze Loipe des Vortags, um an ihrer Technik zu feilen. Zurück in der Hütte verkündeten die Trainer inbrünstig, dass der Abend damit verbracht werden würde, eine Nudelbrücke über einen etwa 45 cm breiten Spalt zwischen zwei Esstischen anzufertigen und diese dann in einem Vortrag zu beschreiben und anschließend mit Gewichten, vor allem Mandarinen, in seltenen Fällen aber auch mit diversen anderen Speisekammer- und Kühlschrankinhalten wie Milch oder auch leichten Kindern zu beladen. Aus den 4 Gruppen gab es viele einfallsreiche architektonische Bauten, wobei drei von ihnen allerdings offensichtlich unter einer Decke steckten oder sich gegenseitig ausspionierten, denn sie kamen zu genau dem gleichen Ergebnis. Ob es schwer ist, zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Orten auf die Idee zu kommen, alle Nudeln einfach in einem Bündel zu lassen und sie mit Tesa zu umwickeln, sei einmal dahingestellt. De facto gab es allerdings schlussendlich nur ein wirklich herausragendes Design in Form einer Hängebrücke, welches tatsächlich am meisten Gewicht hielt – wenn auch nicht das oben angesprochene leichte Kind – und somit verdient den ersten Platz gewann. Gekürt wurden die Sieger mit einem ofenfrischen Apfelstrudel. Nach dem Abendessen gingen alle gut genährt ab in die Heia.
Am 6. Januar, dem vierten Tag des Langlauf-Trainingslagers, starteten die Sportler und Sportlerinnen wie immer, mit Müsli in den Tag und machten sich mal wieder auf den Weg nach Pertisau zur Loipe. Dort gab es nicht, wie an den anderen Tagen, drei getrennte Gruppen, die sich in verschiedene Richtungen aufmachten, sondern jeder konnte sich nach seiner eigenen Motivation, einer der drei verschiedenen Gruppen zuordnen. Allerdings wollten sich letztendlich alle auf den Weg der 7 km langen, schwarzen Loipe machen, aber wegen eines nach Sportleraussagen scheinbar zu unmotivierten Trainers schafften es nur zwei Gruppen.
Die ersten dreieinhalb Kilometer mussten sich die Sportlerinnen und Sportler den Berg durch schneeverhängte Fichten hinauf kämpfen. Doch dieser anstrengende Weg lohnte sich allemal, denn kaum oben angekommen konnte man sich auch schon auf die ebenso lange, idyllische Abfahrt freuen, auch wenn diese nicht immer ganz ungefährlich war. Nach einer kürzeren Pause bauten die Trainer einen Biathlon-ähnlichen Parkour auf, den alle, in drei Gruppen aufgeteilt, auf Schnelligkeit zu meistern hatten. Die drei nahezu gleich schnellen Teams mussten sich über ein kurze Distanz beweisen und dann drei Clementinen in einen kreisrunden Bereich in den Schnee werfen. Pro verfehlten Wurf gab es für den Sportler eine kurze Strafrunde zurückzulegen. Danach musste der Fahrer den oder die Nächste seines Teams abklatschen.
Am Nachmittag, nach einer ordentlichen Portion Spaghetti mit Linsen ging es ins Schwimmbad welches die Sportler und Sportlerinnen als Abwechslung sehr genossen. Im Schwimmbad teilte sich das Team auf und jeder genoss auf seine Weise die Pause vom Langlaufen. Manche schwitzten sich im Dampfbad zu Tode, andere rutschten ihren Hintern wund. Die Trainer erholten sich derweil auch von den pubertierenden Halbstarken in der Sauna. Trotz eines entspannten Nachmittags stürzten sich alle auf das Chili con Carne oder auch Chili sine Carne, bis nichts mehr übrig war. Danach verbrannten alle wieder ihre gerade gegessenen Kalorien mit dem Lachen über die Dummheit einiger Werwölfe beim Werwolf-Spiel.
Nun war Sachenpacken angesagt. Alles, was nicht mehr gebraucht wurde, wurde in die Taschen gestopft. Jeder ging darauf hin recht früh ins Bett, denn für den nächsten Tag stand noch eine kleine Runde Langlaufen auf dem Plan und anschließend selbstverständlich die Abfahrt.
Am letzten Tag des, viel zu kurzen, Trainingslagers war erneut früh Aufstehen angesagt, auch wenn sich die Meisten am liebsten noch mal im Bett umgedreht hätten. Die Personen, die für die Küchendienste verantwortlich waren, mussten sich sputen. Alle Anderen nutzen die Zeit vor dem Frühstück nochmal zum Packen des Übriggebliebenen. Nach dem Frühstück mussten alle sich ran halten, um den Rest der Hütte aufzuräumen. Selbstverständlich wurde der Zeitplan wieder nicht eingehalten, sodass die Hütte verspätet verlassen wurde und sich alles anschließende weiter nach hinten verzögerte.
Als schlussendlich die Hütte leer war und die Busse mit jeder Menge Leuten und Skiern beladen waren, ging es zur Übungsloipe des Skiverleihs, wo das Trainingslager anfangen und enden sollte. Dort stand fast jeder noch ein letztes Mal auf Skiern und machten noch ein bisschen Quatsch, wie zum Beispiel das Skispringen nachzuahmen, was es die meisten auf ihr Gesäß beförderte. Als keiner mehr Lust, hatte seinen Allerwertesten weiter zu gefährden, entschieden die Trainer noch kurzer Hand, ein kleines Rennen zu veranstalten. Diesmal gab es drei Teams, welche gegeneinander im Staffellauf antraten. Die Teams waren nicht ganz so fair, aber der Spaß zählte wie immer am meisten.
Nachdem die Skier und Schuhe zurückgegeben wurden, war es leider an der Zeit, Tschüss an Österreich zu sagen und sich schlussendlich in die Busse zu setzen und abzufahren.
Auf der endlos scheinenden Fahrt nach Karlsruhe wurden noch drei der vier Personen, von den anderem Vereinen, abgeladen.
Nach der Ankunft in Karlsruhe stand noch Busse putzen an. Zuhause angekommen konnte sich aber niemand aufs eigene Bett freuen denn jeder musste tragischerweise an den Schultag des nächsten Tages denken.
Im Allgemeinen hat das Trainingslager jedem gefallen und auch die, die noch nicht langlaufen konnten, lernten das schnell und erfolgreich.
Bericht: Kane Friedenhagen & Timur Baltes
Fotos: Florian Schad