Acht Plätze im Landeskader für RuderTeam Karlsruhe


1. Mai 2021 / Josef

Vom kalten Wintertraining in die Saison
Viele mühselige Stunden auf dem Ergo, Wassertraining bei minus Temperaturen, im Kleinboot den ersten Schneefall erleben und einige Ergotests… Alles ist ein Teil des Wintertrainings. Dieses war durch die Corona Situation jedoch noch härter als sonst. Kein genüssliches Spekulatius Essen nach einer Kraft- oder Ergometereinheit, sondern es fand gerade so ein “gemeinsames” Training per Videokonferenz statt. Dass die Motivation das ein oder andere Mal etwas nachließ, ist kein Wunder.  Aber dennoch ertönten schon die ersten Startsignale für die Karlsruher Junioren Ruderer. 

Viele Junioren starteten mit größeren Ambitionen in der Winter, als noch vor einem Jahr. Einerseits sind alle ein Jahr älter und können damit zum Teil auch jetzt erst “große Wettkämpfe” bestreiten; Andererseits will wahrscheinlich auch das letzte Jahr “aufgeholt” werden. Nichtsdestotrotz hieß es, wie jeden Winter eigentlich, Kleinboote trainieren. Das harte Training bei jedem Wind und Wetter, wobei man sich doch einmal mehr bewusst wird, dass Rudern eigentlich ein Sommersport ist, wurde nach jedem Monat meistens belohnt. Ob sich die Stunden auf dem Ergometer, das neben dem viel reizvolleren Bett im eigenen Zimmer stand, immer gelohnt haben, sah man bei den monatlichen Ergotests. Aber wie das nunmal ist als Sportler, stand nicht nach dem Test die gewünschte Zeit. Mit voranschreitenden Übung in Sachen Ergotest, wuchs auch die Leistungsfähigkeit und die mentale Stärke aller Sportler.

Das erste Event in der Saison 2021 kam sogleich wortwörtlich in das Wohnzimmer hereingeschneit. Die Deutsche Ruderergomeisterschaften fanden Corona bedingt dieses Jahr online statt und wurde von den 13 Sportlern von Zuhause aus gefahren. Mit vier Finalteilnahmen und neuen Bestwerten ist der Start in die Saison gelungen.

Nach einem weiteren Monat in Kleinbooten durch den Hafen, ging es für einige Ende März nach Breisach. Die jährliche Langstrecke war besonders wichtig, weil sie den erste Leistungsvergleich im Ruderboot zwischen den Sportlern aus unterschiedlichen Vereinen bot. Ebenso konnte man alle anderen endlich zeigen, wie viel man den ganzen Winter lang trainiert hatte. Die 5,3 Kilometer lange Strecke fordert einem natürlich physisch einiges ab, aber auch die mentale Komponente der einzelnen Ruderer ist entscheidend. Die Karlsruhe Sportler konnten sich hierbei gut gegenüber der Konkurrenz positionieren.

Während die Temperaturen stiegen, so hätten auch die Bootsklassen größere werden sollen. Aber aufgrund von Corona ist es nach wie vor nur möglich zu zweit zu trainieren und somit kein Großboot zu fahren. Damit musste auch das vorgesehene Ostertrainingslager in Breisach letztlich in Karlsruhe stattfinden. Und die eigentlichen Vierer blieben aus, also galt es weiterhin den Rheinhafen im Einer oder Zweier zu erkunden. Obwohl Ella und Clara einen Platz im Landeskader erhielten und sechs weitere Karlsruher Junioren einen vorläufigen Kaderstatus, was Großbootfahren theoretisch erlaubte, fuhren wir weiterhin nur Kleinboot, da ein sinnvoller Vierer wegen den Altersunterschieden nicht zustande gekommen wäre. Jedoch ist es den acht Sportlern nun möglich gemeinsam Krafttraining im Verein zu machen. Was auch genutzt wird, nur leider ohne die besagten Spekulatiuskekse.
Die größte Abwechslung bekam zum einen A-Juniorin Helena Brenke bei ihrer Breisacher Zweierpartnerin. Zum anderen fuhren spontan Ella und Clara einen Zweier ohne. Obwohl Ella noch B-Juniorin ist, wurde der Zweier als sinnvoll erachtet, sodass die beiden zusammen Ende April auf der ersten Rangliste der A-Junioren starteten. In Hamburg konnten sich die beide nach einem starken Vorlauf und Zwischenlauf für das Finale C qualifizieren. Im Finale hieß es nach einer Bojenjagd Platz 18 in der Gesamtwertung. Dafür, dass beide noch aus einem jüngeren Jahrgang kommen und erst knappe drei Wochen zusammen fahren,  ist das eine ganz solide Leistung.
Währenddessen durften die B-Juniorinnen Sophia und Anna mit anderen B-Juniorinnen aus Baden-Württemberg Vierer und Achter fahren.

Der weitere Verlauf sieht für die B-Junioren vor, Rennerfahrung im Großboot zu sammeln. Dafür wird eine Rennsimulation am 8./9. Mai in München stattfinden. Dasselbe ist für Ella und Clara in Köln vorgesehen. Für alle Karlsruher Junioren, mit dem Ziel auf der DJM zu starten, soll es in den Pfingstferien ein Trainingslager in Breisach geben und auch auf die Regatten Köln und Hamburg sind angepeilt, sofern Corona nicht erneut einen Strich durch die Rechnung macht.

Das RuderTeam Karlsruhe freut sich darauf, dass zumindest für ein paar Sportler in den nächsten Wochen ein paar Wettkämpfe stattfinden dürfen und hofft darauf, dass es bald wieder möglich ist mit allen Sportlern zu trainieren und auf Wettkämpfe fahren zu dürfen.
Bericht: Clara Reiter