Am Iguaçu


9. April 2021 / Dietmar


Reisebericht von Hans Lenk

Am Dreiländereck von Iguaçu grenzen Brasilien, Argentinien und das nahe Paraguay aneinander. Vom Hotel Cataratas auf der brasilianischen Seite hätte ich für einen hohen US-$-Preis mit einem Bus direkt bis oberhalb des donnernden Wasserfalls fahren können, welcher in der Regenzeit unermesslich riesige Tsunami-Mengen Wassers in den 80m-Canyon stürzen ließ.Ich heuerte einen glücklich strahlenden Indio-Ruderer für ein Handgeld, um mich an die kleine Felskappe direkt an den Abbruch zu rudern. Seine sehnigen Arme bewegten einen Holzkahn mit zwei lächerlich kleinen Ruderriemen. Ich betätigte mich dabei auch als Ruderer. Es gab seitlich vor dem Donnerschlund noch ein paar Steine zum Abfangen, sollte das Boot außer Kontrolle geraten. Dennoch schien mir diese Situation äußerst gefährlich. Ich trat auf das Fels-Inselchen unmittelbar vor dem tiefen Abfall der ungeheuerlichen Wassermassen, deren Gischt und Streunebel mich total durchnässte. Drüben sah man fern im Dunst die Brücken der argentinischen Stege – Holzwege, die zickzackförmig zur Gegenseite führten.
Inzwischen, so las ich Jahre später, ist diese Bootspartie zur Felsenkappe verboten: War ein Kahn über die tosende Kante getrieben worden? Hoffentlich nicht mein freundlicher Indio!

Text/Fotos: Hans Lenk