Wann? 3.9.-7.9.21
Wer? 4 Personen: ein Johannes, eine Gisela und 2 Alex, alle voller Vorfreude
Wie? Total ausgewogen: 2 Männer und 2 Frauen, 2 stille Wasser und 2 Medium, 2 dunkle Schokolade und 2 nicht, 2 Zelte, 1 Boot auf einem Hänger, der von absoluten Neulinginnen gezogen werden sollte: Nur Mut, schön langsam und niemals rückwärts!
1. Tag und Anfahrt von Karlsruhe nach Wetzlar mit Übernachtung am Kanu-Club
Gisela fährt souverän den Hänger, der Schweiß rinnt aus anderen Gründen, es ist einfach nur heiß, die Klimaanlage aus. Wetzlar, die berühmte Stadt der großen Kreuzungen und beeindruckender Straßenbreiten, allein der Grund bleibt unbekannt. Abladen des Bootes, bewundert von Kanuten, „Oh, das ist bestimmt ein 18er“, „..das sieht total kippelig aus“. Es war auch noch nicht aufgeriggert.
Auto und Hänger gut auf dem Messplatz abgestellt. Geplant war es anders, aber Bahnstreik macht es möglich. Essen suchen. Es wurde das Brauhaus mit Semmelknödel und einem unwirschen Chef des Hauses…. armes Personal.
2. Tag und erste Ruderetappe (Juchuh!) von Wetzlar nach Weilburg
Schleusen, Schleusen, Schleusen in der Mittagshitze, aber aufstehen vom Rollsitz, ist auch nicht schlecht. 2 Kölner Ruderboote sind auch unterwegs, immer eine Schleusenzeit vor uns. Die Kanudichte nimmt zu, der Alkoholpegel in den Kanus ebenso. Ein schattiges Plätzchen für die Mittagspause und teilweise auch baden in der Lahn. Die Kölner werden überholt. Kurz vor dem Ziel der Schiffahrtstunnel, 200 m Dunkelheit, ein kleines Licht am Ende des Tunnels und eine Leiter an der Wand. 3 Schleusentore sind zu bedienen. Gut, wenn neugierige Touristen eingebunden werden können.
Direkt danach das Ziel: Der Jugendcampingplatz Weilburg. Was wir verdrängt hatten: Ohne Dusche. Wieder total ausgewogen. Zwei gehen begeistert in der Lahn baden, zwei nur mit Überwindung (Warmduschende). Abends Sightseeing ums Schloss und italienisch Essen mit Aussicht aufs Tal und Diskussion um das Rollschiff (es war Feierabend!). Danach wieder ins Tal und mit Taschenlampe durch den Wald. 6 große Lagerfeuer auf dem Campingplatz.
3. Tag und Fahrt von Weilburg nach Limburg
Morgens nasse Schuhe und Handtücher, die nach Lagerfeuer duften. Kaffee im Stehen. Weiter geht’s. Die Kanudichte steigt weiter, der Alkoholpegel auch. Wollen die nach links oder rechts? Was machen die in der Hecke? Gegenfrage: Wieso haben die eigentlich zwei Paddel und wir nur eins?
Kurz vor Limburg Zwangspause. Die Limburger Ruderregatta hat Vorfahrt. Kekse, warten, Späße. Endlich werden wir gestartet. Gesteuerter Dreier mit Gepäck. Jubel und dann erst Zieleinfahrt. Wieder Übernachtung am Kanuclub. Sehr schön, aber die Dusche war selbst den Warmduschenden (s.o.) zu heiß. Die Kölner Boote lagern auch hier, weil im Hotel kein Platz ist. Irgendwas machen die anders. Endlich soll es Essen geben. In ganz Limburg nur Italienisch. So soll es eben sein. Das Essen lässt auf sich warten, die Mägen knurren, alle haben leichten Seegang. Das dicke Ende: Apfelschorletrauma: 5,50 €
4. Tag: 40 km von Limburg nach Nassau
Wieder nasse Schuhe (Überhaupt ist irgendwie alles feucht), Luxusfrühstück dank Alex, der uns Brötchen kaufen geht. Dann gleich die erste Schleuse und dann werden wir geschleust. Die kennen uns schon. Es ist schwül, es ist heiß, die Popos schmerzen. Da hilft nur Yoga in der Mittagspause mit Kobra und Kopfstand. Johannes versucht das. Wieder schleusen und: „Nein, die anderen Ruderboote gehören nicht zu uns“. Wo sind eigentlich die ganzen Kanus?Umklettern im Boot klappt prima, Befehle zum Winken und Gruß sind verbesserungsfähig.
In Nassau schon beim Aussteigen Seegang und die Hoffnung auf ein Essen ohne Italienisch. Zum Glück gibt’s Griechisch. Apfelschorletrauma: 4x alkoholfreies Hefeweizen. Lieber keine Fehler mehr. Hat jemand den Paddelhaken dabei? Zieh uns mal an die Bank. Ich glaube, ich muss liegen. Seegang. Alle erschöpft von Sonne und Rudern.
5. Tag und letzte Etappe nach Lahnstein
Nur 20 km, daher Pause in Bad Ems. Postkarte für Oma kaufen, leider erfolglos. Aber ein Eis geht. Das Schleusen geht zügig, die Schleusen beeindruckend groß. Kurzer Abstecher zur Mündung in den Rhein und wieder zurück. Johannes und Gisela holen den Hänger. Geplant war es anders, aber Bahnstreik macht es möglich. Alex und Alex machen im Park Werbung für Ruderkurse und bestaunen später in Lahnstein die unbeeindruckende Stadt. Es gibt Asiatisch für alle und Alex fährt den Hänger heim. Ankunft 0:10 Uhr in Karlsruhe. Also Aufriggern am nächsten Tag.
Fazit: Jederzeit wieder! Wir hatten viel Spaß! Dank an Johannes für die Organisation!
Alexandra Baltes
Fotos: Johannes Eckstein
Fotos: Alexandra Baltes