Ob die Coronaregeln eine Jugend-Wanderfahrt dieses Jahr überhaupt bzw. wenn ja, mit wie vielen Teilnehmern zulassen werden beschäftigte das Organisationsteam um Anne, Mael, Willi und Christopher schon seit dem Winter. Eine Fahrt durch drei Bundesländer mit jeweils sehr unterschiedlichen Coronaregeln, bedeuteten Spannung quasi bis zum Abreisetag. Nach Bekanntgabe der Anmeldedetails waren die ursprünglich geplanten 20 Plätze innerhalb von nur zwei Tagen ausgebucht. Dank der quasi gleichzeitig gelockerten Coronaregeln konnten wir die Teilnehmerzahl noch etwas erhöhen, sodass wir letztlich mit 28 Personen die Fahrt an die Saar antreten konnten.
Bericht von Christopher und Mael:
Die diesjährige Wanderfahrt der Jugend auf der Saar begann am 31. Juli mit dem Verladen der Boote, damit einer frühen Abfahrt am Folgetag nichts im Wege stand. Der größte Teil der Jugend traf sich am Sontag gegen 7 Uhr am Hbf Karlsruhe, um dann gemeinsam nach Bous nahe Saarbrücken zu fahren. Nach einer kurzen Stärkung riggerten wir gemeinsam die Boote auf, die Josef mit dem Hänger gebracht hatte.
Jetzt ging es aufs Wasser: Das stellte sich als herausfordernd dar, da die Einstiegsrampe eng und rutschig war. Wie auf jeder Etappe legten wir auch einige (Bade-)Pausen ein, doch schon nach den ersten 13 km der Wanderfahrt war das erste Nachtlager, der Kanuclub Dillingen, erreicht. Daraufhin bereiteten wir unser Nachtlager vor und kochten das alljährliche Curry.
Am folgenden Tag, dem Montag, stand unsere längste Etappe bei mäßigem Wetter an. Mitten in der Schleuse überraschte uns ein Platzregen, doch einige weise Junioren und Kinder hatten sich mit entsprechender Kleidung gewappnet. Durch Müsliriegel gestärkt ging es nach einer längeren Pause weiter durch die Saarschleife, in der sich einige alten Hasen an die Wanderfahrt vor drei Jahren nostalgisch zurückerinnerten, bei der es auch auf die Saar gegangen war. Am frühen Abend kamen wir erschöpft bei den Kanufreunden Mettlach an, wo sich alle erstmal eine Dusche gönnten. Nach dem Abendessen saßen wir in gemütlicher Runde um ein Lagerfeuer und versuchten unser Glück beim Stockbrot backen. Doch plötzlich geschah das undenkbare: Unter dem Gewicht der massiven Junioren kollabierte eine Bank. Zu später Stunde wurde dann der Tatort bereinigt und die Bank verbrannt.
Am nächsten Morgen mussten wir nur 18,4 km hinter uns bringen, doch wegen der schlechten Wettervorhersage wussten wir gar nicht, ob diese Etappe stattfinden kann. Deshalb besichtigten wir am Morgen erstmal Mettlach und stellten fest, dass der Ort sehr vom Keramikunternehmen „Villeroy und Boch“ geprägt ist. Zum Glück besserte sich das Wetter am frühen Mittag und wir konnten Richtung Saarburg aufbrechen.
Am Ruderverein angekommen wurde, wie jeden Abend, das Nachtlager und das Essen (Wraps) vorbereitet. Später brach noch eine Gruppe auf, um die SaarBURG zu besichtigen sowie den wunderschönen Wasserfall in der Altstadt von Saarburg. Leider musste Patrick in der Nacht wegen starker Bauchschmerzen ins Krankenhaus gefahren werden. Am nächsten Tag wurde dieser, mit Schmerzmittel vollgepumpt, von seinem Vater abgeholt und verbrachte die kommenden Tage mit viel Schlaf und Handyspielen. Zum Glück ging es ihm schon sehr bald wieder wunderbar.
Deshalb riggerten wir das eine Boot, einen gesteuerten Zweier, schon am nächsten Tag ab. Josef fuhr nun für die letzten 12,3 km nicht mehr auf Wasser mit und Nalani wurde zum Bugschwein im starken A-Junioren-Vierer auserkoren. Auf den letzten 700m unserer diesjährigen Wanderfahrt bezwangen wir die Mosel, denn die Saar mündete bei Konz in die Mosel. Wir durften den Steg vom Ruderverein Konz verwenden und riggerten noch am gleichen Tag unsere Boote ab. Glücklicherweise kamen wir relativ kurzfristig bei einem Campingplatz an der Saarmündung unter, denn bei den Rudervereinen und er Nähe konnten wir nicht übernachten. Direkt neben dem Steg hatten wir eine Wiese, auf der wir ungestört Abends noch zusammen verweilen konnten ohne die anderen Gäste des Campingplatzes zu stören.
Am nächsten Morgen mussten wir leider schon um 7 Uhr aufstehen und direkt die Zelte abbauen, da wir einen engen Zeitplan hatten und noch mittags Trier besichtigen wollten. Bis dahin musste alles fertig verladen und zur abfahrtbereit sein, jedoch machte uns das Wetter wieder einmal einen Strich durch die Rechnung, da es beim Abbauen anfing zu regnen. Nichtsdestotrotz konnten wir bald schon ohne größer Probleme nach Trier aufbrechen. Freundlicherweise hat Peter die Rolle des Stadtführers übernommen und konnte mit zahlreichen Fakten über die besuchten Sehenswürdigkeiten in Trier glänzen.
Wir teilten uns bald schon in zwei Gruppen auf: Eine Shoppinggruppe und eine Sightseeinggruppe, in Letzterer bereicherte uns weiterhin Peter mit Funfacts über Trier. Am frühen Nachmittag trafen wir uns am Bahnhof und begannen die Rückreise nach Karlsruhe.
Abends aßen wir in großer Runde gemeinsam Pizza und schauten anschließend im Kraftraum auf großer Leinwand Filme, manche die ganze Nacht.
Am nächsten Morgen putzten einige die Boote und riggerten sie auf, die Verbleibenden reinigten das Vereinshaus. Gegen Mittag endete dieses erfolgreiche Jugendevent. Vielen Dank an Josef für die Unterstützung, ohne ihn wäre das alles so nicht möglich gewesen.
Bericht: Mael Klingler, Christopher Schad
Fotos: Teilnehmer