Feuerwehrübung lockt am frühen Nachmittag – trotz Dienstag
Vollbepackt mit etwa der doppelten Besatzung als sonst legt das Hilfslöschboot HLB Pamina 1 der Karlsruher Berufsfeuerwehr von seinem Liegeplatz gegenüber unserem Steg ab, wendet danach aber sofort wieder. Gekonnt auf der Stelle, wie auf einem Drehteller. Die Floriansjünger beherrschen ihr Metier, ihr Boot, das mit 14,99 m Länge übrigens auch von uns mit dem normalen Motorbootführerschein geführt werden könnte. Naja, theoretisch zumindest. Es hat natürlich schon gewisse Extras.
Zum Beispiel dass sich vorne eine Klappe öffnen lässt, wie bei manchen kleinen Fähren im Norden. So bewegt sich das Boot jetzt wie ein Hai mit offenem Maul auf einen von wd extra präparierten uralten Vierer des LRV zu. „Opfer“ des stählernen Hais soll Feuerwehrmann Michael sein, der sich bei seinem ersten Ruderversuch erstaunlich ordentlich anstellt. Die Klappe fährt langsamst unter den Vierer, angegurtete Kollegen stehen im Wasser und retten Michael aus dem Ruderboot. Dann verschlingt ihn die Mannschaft im roten Rettungsboot. Die erste Übung wäre also schon mal geglückt und der Vierer, bei dem es auf eine weitere Schramme nun wahrlich nicht mehr angekommen wäre, hat doch tatsächlich keinen Schaden genommen.
Als nächstes wird ein Schiffbrüchiger, der im Hafen treibt, zwar gerettet. Dabei ist aber zusätzliche Hilfe nötig und ein in Neopren gepackter Helfer muss zusätzlich ins Wasser.
Anschließend konnte das Dutzend Alemanninnen und Alemannen das Feuerwehrboot besichtigen. Ein seit Jahren gehegter Wunsch von mir ging damit endlich in Erfüllung. Wenn wir auch nicht gefahren sind, sondern festgezurrt blieben. Dicht gedrängt lauschten wir den ausführlichen Erläuterungen im Führerstand. Wir bekamen alle Fragen bis ins Detail beantwortet und staunten nicht schlecht, was da auf kleinstem Platz -außer Schläuchen natürlich- so alles an Bord ist. Jeder Kubikzentimeter wir genutzt. Apropos Kubik: die Wasserkanone schleudert 8 Kubikmeter Wasser pro Minute (!) über 100 m weit. 8.000 Liter sind also volles Rohr!
Zuvor staunten die anders als wir, aber eben auch blau, angezogenen Männer nicht schlecht über das Innenleben eines Ruderboots und den zumindest auf den ersten Blick doch nicht so ganz einfachen Bewegungsablauf.
Vielen Dank an Manuel für die Idee, den Kontakt zur Berufsfeuerwehr und die Realisierung dieser sehr spannenden und interessanten Übung. Wir hoffen natürlich, dass wir selbst keinen Gebrauch davon machen müssen.
Bericht: Dannes
Bilder: Dannes + Gerhard