Baden-Württembergisches Roulette in Breisach!!! – Landesmeisterschaften Baden-Württemberg 2015 (LMBW 2015)


8. August 2015 / Dietmar

Von manch einer Regatta ist man Ungewöhnliches gewöhnt, aber die LMBW 2015 am 25. und 26. Juli 2015 in Breisach gehörte unumstritten zu den kurioseren Regatten: viel Pech, viel Ungeschick und harte Rennen! Das ‚Ganz hoch- und herunter‘ ähnelte eher einem Roulette-Spiel…

Alles begann am Freitag, dem Anreisetag, als wir nach langem Stau schon spät genug dran waren und dann auch noch kurz vor der Regattastrecke in der berüchtigten ’scharfen Breisacher Kurve‘ eine Hecke mitnahmen. Dennoch konnten wir einen sehr guten Hängerplatz direkt am Steg ergattern. Der Abend, geprägt von Aufregung und dem Warten auf das Gewitter am Ende des pechschwarzen Himmels wurde nicht sehr lang, was auch der unangenehme Wind und Nieselregen beeinflusste, aber auch der Wunsch auf Ausgeschlafenheit bei den Rennen .

Morgens dann um sieben wurde aufgestanden. Malte sollte um 10:20 Uhr, Tim und Jan um 11 Uhr und Maximilian 20 min danach starten. Ja, eigentlich war alles klar, bis auf mittlerweile ganz normale Diskussionen über das Verstellen der Skulls und dergleichen. Malte wollte gerade auf Wasser gehen, als unsere ‚Leichtgewichte‘ Tim und Jan völlig außer Atem am Zelt ankamen und Tim brüllte, dass Jan zu schwer sei. Dass Tim ihn locker ausgleichen konnte war klar, doch war Jan wenige hundert Gramm über der Höchstgrenze und somit die Mannschaft nicht mehr leicht. Das hieß Abschwitzen und aufs Klo gehen, doch das war 10 Minuten vor Ende der Wiegezeit relativ knapp. Circa 2 Minuten vor Ablauf der Frist stand er dann wieder auf der Waage und war immer noch 300g zu schwer. Das bedeutete: abmelden und zuschauen. Das war definitiv nicht gut gelaufen, sei es aus Unwissenheit oder aber Unachtsamkeit. Malte war zu der Zeit schon auf Wasser und fuhr nur wenige Minuten später in seinem Vorlauf einen souveränen Sieg ein und qualifizierte sich somit für das Finale am Nachmittag. Hiermit konnte er die Geschehnisse zuvor wenigstens zum Teil ausgleichen. Maximilian fuhr dann eine Stunde danach seinen Vorlauf und musste sich gegen den stark zunehmenden Wind, sowie seine um einiges schwereren Konkurrenten aus dem schweren J14-Einer behaupten, verpasste allerdings den Finaleinzug als dritter um einen Platz. Eigentlich nur Schicksal, aber ärgerlich war, dass er leicht gewesen wäre und nur wegen vermeintlich schwächerer Konkurrenz im Schwergewicht an den Start gegangen war. Das ihm dies zum Verhängnis wurde, war deshalb umso bitterer.

Der Nachmittag und Abend gebührte dann aber nur einem: unserem B-Junior Malte. Nachdem die Finale aufgrund des orkanartigen Winds zwei Stunden nach hinten verlegt worden waren und wir uns beim Einkaufen in ganz Breisach bekannt gemacht hatten, trat Malte dann zu seinem Finalrennen an: Am Start kam er halbwegs gut weg und fuhr einige Meter im Mittelfeld, bis er zu einem Zwischenspurt ansetzte und sich auf Platz zwei absetzen konnte. Versuche seiner Verfolger, aufzuholen, wehrte er erfolgreich ab. Als er dann zum Schlussspurt ansetzte, kam er nochmals in kleinere Bedrängnis, aber er setzte zugleich den Führenden unter Druck. Am Ende fuhr er dank seines intensiven Trainings, das hier nochmal gelobt werden soll, inklusive starker Renneinteilung und gewaltiger Ausdauer auf den zweiten Platz und wurde somit Vize-Landesmeister der LMBW 2015. Dass er stolz war, war kein Wunder, aber einem Wunder glich es, dass er seinem Ruf als ewigem Zweiten gerecht wurde, sich diesmal darüber aber nicht beklagen konnte und wollte: Herzlichen Glückwunsch!!!

Das Rennen von Niclas und Malte am Sonntag bei nun hervorragenden Bedingungen brachte nichts positives Überraschendes, aber auch nichts Negatives hervor: sie belegten Platz vier und schieden somit aus, wobei vielleicht noch etwas mehr drin gewesen wäre, das Finale daraufhin dann aber doch sehr schwer geworden wäre. Mit nun früh beendeter Regatta packten wir langsam zusammen und luden noch ein aus einer Wanderfahrt kaputtes Gig-Boot mit auf, mit welchem wir zum Blickfang der ganzen Regatta wurden.

Danke sagen müssen wir Maxis Vater für den Fahrdienst, sowie Detlef für die Betreuung, die teils wohl doch sehr stressig gewesen sein muss! Im Endeffekt kann man sagen, dass die Regatta doch sehr einem Roulette-Spiel geglichen hatte, denn es war bei jedem Rennen eine Menge Spannung dabei und jedes Rennen für sich ging positiv oder negativ aus. Um nun einige Erfahrungen klüger und mit einem Vize-Landesmeister der LMBW 2015 an Bord können wir uns wohl in die Sommerpause begeben und dann noch hoffentlich viele Siege im Herbst abräumen. LMBW2015_DRV_ERGEBNISPROTOKOLL

Bericht: Maximilian Pawlik, Fotos: Detlef Woll