Unser Nachbarverein Wiking hatte den Alemannen angeboten, an ihrer Wanderfahrt vom 29. Juni bis 1. Juli 2018 in und um Amsterdam teilzunehmen. Schließlich waren es aber nur zwei Mitglieder der ZAH („Ziemlich Alte Herren Gruppe“), die sich anmeldeten. Leider waren jedoch in dem Hotel in Huizen am Gooimeer, in dem Zimmer für Wiking reserviert waren, nicht genügend Räume verfügbar, so dass sich Manfred und Jost mit ihren nicht rudernden Ehefrauen eine andere Unterkunft suchen mussten. Unser Hotel in Weesp stellte sich aber als ganz vortrefflich heraus, nicht nur wegen des üppigen Frühstücks sondern auch wegen der schönen Lage direkt am Smal Weesp.
Wir reisten schon am Mittwoch an, um die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Amsterdam -Besuch zu nutzen. Von den Coffieshops hielten wir uns aber tugendhaft zurück.
Am Donnerstag gegen 1500 Uhr trafen wir uns mit den Wikingern an der Roeivereeniging Willem III, dem ältesten Ruderclub der Niederlande mit immerhin 800 Mitgliedern. So ein großes und aufgeräumtes (!) Bootshaus war für uns Alemannen ziemlich eindrucksvoll. Nach Abladen und Aufriggen der Boote wurden die ersten zwölf Kilometer auf der Amstel gerudert. Die Wikinger mussten wohl ihre achtstündige Busfahrt abarbeiten, denn es wurden immer wieder ein paar Zwischenspurts eingelegt.
Freitags ging es dann durch die Grachten von Amsterdam: Etwas weitere aber auch enge Kanäle, viele Hausboote an den Ufern, bei denen man schier durch die Wohnzimmer fuhr, viele Brücken (die gerade jetzt mit kräftigen Wasserstrahlen gereinigt werden mussten, wodurch wir trotz strahlend blauem Himmel ein paar „Regen“-tropfen abbekamen) und vor allem in den berühmten und darum von den Ausflugsschiffen bevorzugten Herren-, Prinsen- und Keizersgracht viel Verkehr. Die Steuerleute konnten sämtliche Ruderkommandos von „Aus den Armen“ bis „Streichen“ üppig üben. Da waren wir doch froh, als wir vor der Ausfahrt in den von Seeschiffen befahrenen Nordzeekanal einen Biergarten mit guter Anlegemöglichkeit fanden. Auf dem Nordzeekanal schlugen die Wellen kräftig hoch, so dass wir das ruhigere Wasser auf dem folgenden Lotzingkanal und der Amstel, die uns zum Anlegeplatz bei Willem III zurück brachten, schätzten.
Statt der geplanten Fahrt über zwei Seen ruderten wir am Samstag über die Weespertrekvaart (mit Kreuzung des Amsterdam-Rijnkanaal, der Amsterdam mit dem Rhein verbindet) nach Weesp und ein Stück weiter auf der Utrechtsche Vecht. Etwas abenteuerlich war dabei die Passage einiger Brücken durch den seitlichen Durchlass mit eingezogenem Kopf und angelegten Skulls.
Am Sonntag wurden nur noch die Boote verladen, dann ging es auf die Rückfahrt. Die wurde lediglich dadurch etwas verzögert, dass ein geparktes Auto zunächst den Bootsanhänger blockierte.
Und wer noch etwas über „Ein Bus voll Lebensfreude“ lesen will, findet das auf der Webseite unseres Nachbarvereins: KRV Wiking.
Bericht und Fotos: Manfred Rosenberg und Jost Grimm-Strele