Bis zur Abfahrt am 15.4. waren einige organisatorische Probleme zu lösen: Der ursprünglich favorisierte Zielort in Österreich sowie die anschließend angefragte Möglichkeit in Duisburg hatten zwar freie Kapazitäten, aber waren für ein Trainingslager letztlich ungeeignet. Als sehr gut geeignet hat sich München herausgestellt. Hier ist für Ruderer eine perfekte Infrastruktur gegeben: Die Regattastrecke der olympischen Spiele von 1972 bietet 2km strömungs- und wellenfreie Trainingsmöglichkeiten. Motorboote für die Trainer und Bootshallen stehen reichlich zur Verfügung.
Vom größten Problem erfuhren wir am Tag vor dem Verladen der Boote: Die fest eingeplante Trainerin Victoria fällt nach einem Radunfall mit zahlreichen Knochenbrüchen aus. Die beiden verbleibenden Trainer Malte und Josef können die große Gruppe schon rein logistisch nicht alleine betreuen: 25 Leute lassen sich nicht auf 18 Sitzplätzen nach München transportieren (Malte und Josef waren die einzig verbleibenden Führerscheinbesitzer). Die spontane Zusage von Trainerin Steffi hat hier ein größeres Chaos verhindert. An dieser Stelle: Gute Besserung an Victoria und herzlichen Dank an Steffi!
Nach frühmorgendlichem Laufprogramm folgte das Frühstück. Das tägliche Ruderprogramm konnten wir dank des sommerlichen Wetters jeweils ohne Einschränkungen absolvieren. Die Olympiastrecke bot uns wie erwartet sehr gute Bedingungen, um die Fitness und die Rudertechnik der Teilnehmer zu optimieren. Die Gruppe bestand neben der ehrgeizig trainierenden Rennmannschaft auch aus Neueinsteiger die erst vor einigen Monaten das Rudern gelernt haben, insgesamt waren 23 Jugendliche der Alemannia nach München gereist. Eine eindrucksvolle Mannschafft die mehrmals täglich mit drei kleinen Stadtmobil-Bussen zum Rudertraining auf der Regattastrecke anrückte, bevor die Gruppe anschließend wieder in Richtung Jugendherberge verschwand um Kraft und Energie zu tanken.
Bei der Betreuung der Jugendlichen haben die vom Landesruderverband ausgebildeten Schülermentoren fleißig unterstützt: Anne, Charlotte und Noah haben als Steuermann/frau oder vom Motorboot aus Anweisungen zur Verbesserung der Rudertechnik gegeben.
Zur Abwechslung zum täglichen Ruderprogramm haben wir am Mittwoch den Olympiapark besucht und dort das riesige Olympiastadion besichtigt. Ebenfalls bei sehr schönem Wetter konnten wir hier von einem benachbarten Hügel die Aussicht über München genießen und erahnen was hier zu den Olympischen Spielen 1972 los war.
Bilder: Malte Groh
Bilder: Josef Gravenhorst