Tagesfahrt Rastatt mit ‚Rheintaufe‘


28. August 2021 / Dietmar

Es war also doch kein Scherz als mich Johannes ‘nett bittet’, ein paar Zeilen über diesen ereignisreichen Tag zu schreiben als ich völlig kaputt am Tisch auf der Terrasse des Rastatter Bootshauses sitze. So lange es noch frisch ist also hier die Tagesfahrt auf dem Rhein nach Rastatt am 21. August 2021: um 8:30 Uhr finden sich 12 RudererInnen (die Frauenquote lässt stark zu wünschen übrig) ein, die Johannes, auf drei Ruderboote verteilt.

Da ich gerade mal den Anfängerkurs hinter mir habe und noch nie auf dem Rhein war, nehmen mich Karl, Roland, Markus und Dannes (als Steuermann) in ihre Mitte. Schon im Hafen meint Dannes: Wiebke, dein Schlag und unser Schlag sind nicht gleich – du machst irgendwas Komisches. Mach das mal besser wie wir. Das versuche ich also, im Hafenbecken noch mehr schlecht als recht anzupassen, aber als dann der Rhein in Sicht kommt, ist sowieso alles anders. Es sind etliche Frachter unterwegs und als wir eine kleine Lücke finden wird der ursprüngliche Plan, an der Badener Seite zu rudern, vom Kraftwerk und den Schiffswellen ganz zügig in die Pfälzer Rheinseite umgewandelt. Wir rudern also stromaufwärts und machen mal hier mal da Pause. Dabei sehe ich auch die Lautermuschel, ein uraltes Schiff, das bewirtet wird… sieht auch prima für eine Einkehr aus… und weiter geht’s bis wir am Kilometer 346 ankommen und wie eine Eins den Rhein überqueren. Jetzt noch 2,5km durch den Goldkanal, vorbei an etlichen Segelbooten, SUPs und was sich da noch so auf dem Wasser tummelt. 12:15 Uhr Ankunft im Bootshaus Rastatt und erstmal Essen bestellen. Bei der übersichtlichen Karte geht das schnell und bald kommen auch die Ruderer der beiden 3er Boote an den Tisch. Beruhigend ist, dass die anderen auch nicht sooo wahnsinnig viel sprechen – ich bin also nicht die einzige, die ganz schön geschafft ist.

Rhein runter geht alles schneller und ist kein Ding, so wurde mir gesagt – so hab ich es zumindest verstanden. So war es auch in meiner Vorstellung, aber die Realität sah anders aus. Die Sonne brennt vom Himmel und die Wassersportler mit Yachten und Jetskis teilen sich mit den Schiffen den Rhein… und wir? Uns manövriert Dannes zwischen diesen Ungetümen und Bojen sicher hindurch, aber einfach und kein Ding? – Nee, da ging‘s erst richtig los und da hält man die Skulls dann auch richtig fest und gaaanz wichtig: egal wie hoch die Welle ist, es wird weiter gerudert. Wir haben einige Wellen mit ins Boot genommen und an Bug und Heck wurde fleißig geschöpft, bis wir wieder im Hafenbecken ankamen. Die letzten 3km zum Bootshaus hört man fast nichts außer dem (fast) synchronen Klack-Klack, wenn die Skulls in der Dolle gedreht werden.

Das war sie also, meine erste Fahrt auf dem Rhein – meine Rheintaufe dachte ich zwischendurch bei so viel Wellen, die über uns drüber geschwappt sind – endlich und heiß ersehnt (!), bei super Wetter, mit vielen netten Menschen und danach nur noch in der Hängematte liegen, die erste Blase verarzten und den ersten wunderschönen Tag auf dem Rhein Revue passieren lassen – was will man mehr… natürlich mehr davon 😉  Wiebke

Fotos: Johannes Eckstein


Fotos: Alex Baltes