Weil es nun meine erste Ruderwanderfahrterfahrung war, beginne ich mal hinten. Ein verblüffender Eindruck hat mich kurz vor dem Ziel ergriffen, es war der Anblick der „Pegeluhr an der ehemaligen Kammerschleuse in Ludwigshafen“. Der Anblick, dieser denkmalgeschützten Messeinrichtung zur Bestimmung des Rheinwasserpegels hat es mir nach wie vor angetan.
Als wir am Zielhafen in Mannheim/Ludwigshafen ankamen, wurden wir freundlicherweise zum Steg „gelotst“, das war eine nette Geste, die Ruderin hatte das schon öfter gemacht. Ein kleines Stück mit dem Strom am Steg vorbei rudern, dann umdrehen und gegen den Strom zum Anleger zurückrudern, das war eine neue Erfahrung.
Es ging etwas später los als geplant, weil ich kurz entschlossen einen leeren Platz füllte und Lena unser Boot in Richtung Hafenausfahrt steuerte. Davor stoppten wir kurz und WD gab ein paar weise Hinweise, was auf dem Rhein wegen der Strömung beim Steuern so zu beachten ist. Das war hilfreich und vermittelte mir Sicherheit. Insgesamt waren wir 19 Teilnehmer in vier Booten.
Und dann ging´s los, mit dem Strom zu rudern, da kommt man gut voran. Den Rhein aus dieser Perspektive so wassernah zu erleben, mit seinen Biegungen und Mündungen das ist eindrucksvoll. Bei einem schwimmenden Arbeitsschiff war die Vorbeifahrt nur an einer Seite erlaubt und es gab jede Menge Sichtzeichen zu diskutieren. Die mal in Realität vom Wasser aus zu sehen, das hatte was Unterhaltsames.
Da war die Mündung der Alb, der Pfinz und viele hübsche Fleckchen am Fluss und ganz fix kam Germersheim, das Steuern um 180°, um in den richtigen Arm zu gelangen, bei der Strömung war das schon eine kleine Herausforderung. Mit Hilfe unserer „alten Hasen“ an Bord, und guter Kommandos erreichten wir fix den Steg, alles Nötige wurde erledigt – Wechsel am Steuer, dann wieder auf den Rhein in Richtung Speyer, wo der Tisch schon reserviert war. Und wieder folgten viele Altrheine, Naturschönheiten und nicht zu vergessen, die eine oder andere zu beachtende Fahrwassertonne sowie das eine oder andere Frachtschiff. Bei Speyer veränderte sich der Flussverkehr und viele Motorboote machten ordentliche Wellen. Durch die langen Kurven wirkte der Rhein breiter und flacher, endlich der zum Steg am Yachthafen, wo das Essen wartete.
Der nächste Abschnitt von Speyer nach Mannheim mit seinen langgezogenen Kurven, war teilweise sehr breit, sodass wir dem Schiffsverkehr gut fernbleiben konnten und vielen Wellen nur noch im Auslaufen begegneten.
Der längste deutsche Strom ist der Rhein, mit einer Länge von 1.233 km. Er entspringt in der Schweiz und mündet in Rotterdam ins Meer. Wir durften den Rhein ein kleines Stück anerkennend miterleben und darauf rudern. Wer kann das schon in seine Memoiren aufnehmen?
„Warum ist, soviel Wasser in den Flüssen? Damit es nicht so staubt, wenn die Schiffe bremsen!“
Bericht: Monika Schuldt
Fotos: Teilnehmer