Material

Ruderboote sind lang, leicht, schwer, sperrig und teuer.

Bootsarten

Man unterscheidet eine größere Zahl von verschiedenen Bootstypen:

  • Rennboote: Auf leicht und schnell getrimmt, anspruchsvoll zu rudern und empfindlich
  • Gigboote: Offene stabilere Boote für den normalen Ruderbetrieb, auch für den Rhein geeignet
  • Sonderformen: Seegigs, Barken, Hochseeruderboote, Inrigger, Rollauslegerboote….

Rennboote

Rennboote werden wie der Name schon sagt im Rennsport benutzt. Sie sind relativ lang und teilweise sehr schmal, so dass es einige Erfahrung bedarf, darin nicht um zu fallen oder gar ein Rennen bestreiten zu können.

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Rennboote sind schmal, kippelig und empfindlich

Moderne Rennboote sind aus Kohlefaser und vom Gewicht nur noch durch die Vorschriften begrenzt. Ein Einer ist 8m lang, an der  Wasserlinie 27cm breit  und wiegt ganze 14 kg. Ein Achter bringt es bei 17.50m Länge auf stolze 100kg.

Gigboote

Gigboote unterliegen einer anderen Norm, welche eine bestimmte Bauweise, Gewicht und Breite vorschreiben. Sie werden sowohl im Regattabereich (im Freizeitsportbereich) sowie auch zum normalen Ruderbetrieb eingesetzt.

Gigboote sind wesentlich stabiler als Rennboote, und können auch auf unruhigen Gewässern gefahren werden.

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Mit Gigbooten kann man auch etwas härtere Sachen machen…

Die Anfängerausbildung findet in zum größten Teil in Gigbooten statt.

Skulls und Riemen

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aus: Handbuch für den Rudersport, Meyer&Meyer Verlag, 1999, S. 85

Preisfrage: Was ist das Ruder beim Rudern?

Richtig, das Steuer. Wer bei Ruder an die langen Dinger denkt, die man am einen Ende in der Hand und mit dem anderen Ende im Wasser hat, das sind keine Ruder. Das sind Skulls oder Riemen.

Von Skulls spricht man, wenn jeder Ruderer zwei ‚Ruder‘ in der Hand hat. Das klassische Skullboot ist der Einer. Skullen (vom englischen to skull) ist eine symetrische Bewegung, und im Freizeitsport sehr weit verbreitet.

Von einem Riemen spricht man, wenn jeder Ruderer ein einziges ‚Ruder‘ in der Hand hat. Damit ist die Bewegung nicht symmetrisch, und man muss mit dem Körper dem Weg seines Instrumentes anpassen. Das klassische Riemenboot ist der Achter.

Bootsmaterial

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© rudern.de

Ein Ruderboot ist fast immer eine Einzelanfertigung. Man kann sie nicht „von der Stange“ kaufen und den deutschen Markt teilen sich wenige Anbieter. Somit kostet ein Einer zwischen 6000 und 9000€, für einen Achter kann man problemlos 40.000€ ausgeben.

Dafür halten die Boote dann auch bis über 50 Jahre.

Kein Mitglied muss ein Boot kaufen, sie sind alle Eigentum des Vereines und die Mitglieder können die Boote kostenlos nutzen.

8+, 1x, 2-, 4x … ???

Es gibt verschiedene Bootsklassen, welche von den olympischen Regatten geprägt werden:

  • 1x – der Skulleiner
  • 2x – der Doppelzweier (Doppel = Skull!)
  • 2+ der gesteuerte (Riemen) Zweier, oder auch 2-, der ungesteuerte Zweier
  • 4x – der ungesteuerte Doppelvierer
  • 4+ – der gesteuerte (Riemen) Vierer, oder auch 4-, der ungesteuerte Vierer
  • 8+ – der ungesteuerte (Riemen) Achter.

Darüber hinaus gibt es noch weitere ‚unübliche‘ Klassen, die man meist im Breitensport findet und fast nur als Gigboote gebaut werden:

  • 2x+ – der gesteuerte Doppelzweier
  • 3x – der ungesteuerte Doppeldreier
  • 4x+ – der gesteuerte Doppelvierer
  • 5x – der ungesteuerte Doppelfünfer
  • 6x+  – selten, aber gibt es
  • 8x+ – der Doppelachter, auch ‚Tausendfüssler‘ genannt
  • 24x+ – den Doppel-Vierundzwanziger, ein Werbeboot einer Bootswerft.

Die Kürzel erklären sich damit, dass die Zahl die Anzahl der Ruderer angibt, das + oder – die Anwesenheit eines Steuermanns und das ‚X‘ besagt, ob es ein Skullboot ist.

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